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krimiundkeks unterwegs: Der Foto-Workshop oder Wie Modus M mein Freund wurde

Nach dem Foto-Workshop „food2shoot“ werden Leckereien jetzt ganz neu in Szene gesetzt

Wie so oft im Leben stand vor dem Besuch des Workshops eine zufällige Begegnung, ohne die ich diesen Tag wohl nie erlebt hätte. Diese Begegnung hatte ich im September 2016, als ich beim Workshop von Blogger@Work in Frankfurt zum ersten Mal „in echt“ auf andere Blogger traf. Mit von der Partie waren damals auch Yvonne von Mohntage und Marion vom Unterfreundenblog, die kurz vorher einen Fotoworkshop bei Andrea Marquetant gebucht hatten und begeistert davon berichteten. Andrea bloggt auf Zuckerimsalz und bietet unter Food2Shoot Food-Foto-Workshops und Tipps zum Fotografieren an. Der Zufall wollte es, dass auch Der Kuchenbäcker Tobi an diesem Tag in Frankfurt war und sein Backbuch „Bake & The City“ dabei hatte – und die Fotos dafür hatte wer geschossen? Tadaa: Andrea. Über ihren Newsletter erfuhr ich von den nächsten Foto-Workshop-Terminen, Herr krimiundkeks schenkte mir den Kurs zum Geburtstag und am vergangenen Samstag war der Tag endlich gekommen! 

Wer krimiundkeks schon länger begleitet, hat auch die Entwicklung der Fotos mitbekommen: Als völlig naiver Blog-Neuling habe ich am Anfang kurz die Kamera über den fertigen Kuchen auf dem Tisch gehalten, klick, fertig, ab auf den Blog damit. Nach dem Umzug auf die eigene Domain und der intensiven Recherche auf anderen Blogs begann ich im Sommer 2016 damit, mich mit Fotohintergründen zu beschäftigen, die Leckereien ins rechte Licht zu rücken und im AV-Modus der Kamera die Einstellungen per Hand vorzunehmen. Das Ergebnis waren zwar Fotos, die um Längen ansprechender waren als die ersten Versuche, aber so richtig überzeugen konnten und wollten sie mich immer noch nicht. Die Kamera – meine treue Begleiterin, eine Canon EOS 400D – meinte ich zwar, einigermaßen beherrschen zu können, unscharfe Hintergründe gelangen auch immer besser, aber trotzdem: Da muss doch noch mehr gehen.

Ran an die Technik!

Warum zum Teufel sind die Fotos manchmal zu dunkel, manchmal blaustichig oder genau an den Stellen unscharf, die doch eigentlich scharf sein sollten? Seit ein paar Monaten gehört ein Objektiv mit Festbrennweite, das lichtstarke Canon EF 50mm 1.18, zu meiner Fotoausrüstung und seitdem fotografiere ich noch viel lieber. Ein weiterer Grund, sich um noch bessere Fotos zu bemühen. Um noch mehr aus Objektiv, Kamera und Motiv herausholen zu können, buchte ich also den Fortgeschrittenenkurs bei Andrea.

Schon jetzt kann ich Euch verraten: Abonniert Andreas Newsletter, ergattert Euch einen der begehrten Plätze und lernt Eure Kamera noch einmal komplett neu kennen!

Mit der Kamera, einer großen Portion Neugierde und Vorfreude machte ich mich vergangenes Wochenende auf den Weg nach Schwetzingen. Dort lebt und arbeitet Andrea, die ihre Fotokurse in ihrem Atelier in der Wohnung anbietet. Als zweite Teilnehmerin war Anja vom Blog KuechenMAmpf dabei und bei einem Begrüßungskaffee ging es auch schon los. Technische Grundlagen und ganz viel Praxis wurden uns angekündigt, dazu das Ziel, anschließend drei Stile zu kennen und umsetzen zu können: Storytelling, Clean Chic und Dark & Moody. Alles klar, wir waren bereit, los geht’s!

Und plötzlich geht Dir ein Licht auf

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„Heute verabschieden wir uns von AV und fotografieren nur im M-Modus.“ Klare Ansage von Andrea und ich muss erstmal schlucken. Alle Versuche, das Rädchen auf „M“ zu stellen und schicke Fotos zu machen, waren bisher früher oder später in Frust ausgeartet und endeten damit, dass ich doch wieder im „AV“-Modus fotografierte und „M“ als Instrument für Profis erklärte. Doch schon nach kurzer Zeit an Andreas Tisch kam ich mir vor wie das Männchen aus der Ikea-Aufbauanleitung. Ihr wisst schon, das mit der Glühbirne über dem Kopf, dem endlich ein Licht aufgeht! Das Geheimnis: Wenn man weiß, in welcher Reihenfolge man welche Einstellung vornimmt und endlich damit aufhört, panisch und planlos an allen Rädchen und Knöpfen der Kamera zu hantieren, macht dieses Gerät plötzlich genau das, was man von ihm will. Mit dieser Erkenntnis hätte ich den Tag schon als erfolgreich verbuchen können – dabei hatten wir bisher „nur“ ein paar Blumen auf dem Tisch geknipst. Für die Zukunft merke ich mir jedenfalls: Blende, ISO, Weißabgleich, Verschlusszeit – schön mit der Ruhe und eins nach dem anderen, dann wird „M“ Dein Freund. Die Ausrede „Keine Ahnung, wieso die Kamera das macht!“ gilt ab sofort nicht mehr…

Wirkungsvoll: Accessoires und Hintergründe

Jetzt steht die erste Aufgabe an: Wir fotografieren im Storytelling-Stil. Hände, die einen Kuchen halten, sogar der Blogger selbst, während er Zutaten zusammenrührt – alles kann zum Motiv gehören, Hauptsache, man zeigt ein Stück Geschichte in Bildern. Wir sitzen uns gegenseitig Modell, experimentieren mit Geschirr in verschiedenen Farben und entdecken, welchen Wow-Effekt unterschiedliche Kleidungsstücke erzeugen können.

Auf der Suche nach dem eigenen Stil

Um uns Inspirationen und Ideen zu holen, erstellen Anja und ich anschließend ein kleines Mood-Board im Bilderrahmen, bevor wir uns gemeinsam über das köstliche „Büffet“ mit Wraps und unverschämt leckeren Schoko-Küchlein hermachen. Natürlich nicht, ohne vorher ein paar Fotos zu schießen. 😉 Übrigens: Dass wir nur zwei Teilnehmerinnen waren, empfinde ich als sehr außergewöhnlich und als echten Luxus. So bleibt genügend Zeit, um individuelle Fragen zu beantworten und die Atmosphäre war entspannt und freundschaftlich.

Gut gestärkt machen wir uns dann an die Praxis. Die Hauptdarsteller für unser Clean-Chic-Foto sind Muffins, weiße Hintergründe und haufenweise quietschbuntes Zuckerzeug. Es wird gestapelt und arrangiert, Kameras auf Stative geschraubt, in Andreas unerschöpflichem Fundus an Fotoprops gestöbert und auf den Knien vor dem Set kauernd fotografiert. Kaum zu glauben, dass einen ein harmloser Muffin so ins Schwitzen bringen kann! 😉 Ein ausgewähltes Foto bearbeiten wir anschließend mit Lightroom. War ich von meinen „rohen“ Fotos schon begeistert, komme ich jetzt aus dem Staunen nicht mehr heraus: DAS sollte wirklich aus meiner Uralt-Kamera gekommen sein?! Ein paar leichte Korrekturen, und das Ergebnis ist perfekt.

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Bisher habe ich meine Fotos nicht wirklich bearbeitet, da ich immer dachte, dafür Top-Photoshop-Kenntnisse haben zu müssen. Dass Lightroom überhaupt nicht kompliziert ist, habe ich im Workshop gelernt und mir das Programm direkt bestellt. Leider musste ich feststellen, dass das System meines MacBooks, das wie die Kamera ebenfalls ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat, nicht mehr ausreicht, um Lightroom zu installieren. Also muss die Bildbearbeitung noch warten, aber ein neuer Laptop ist fest eingeplant…

Moody Fotos sind kein Hexenwerk

Das letzte Foto des Workshops machen wir im angesagten Moody-Style: Dunkle Hintergründe, fast schon mystische Stimmung und – wie ich finde – mit wirklich eleganter Wirkung. Dass auch Fotos im Moody-Style keine Hexerei sind und einen nicht in Ehrfurcht erstarren lassen müssen, kann man ja nicht wissen… Neben dunklen Brettern kommen ein Gugelhupf auf einem Glasteller und Heidelbeeren zum Einsatz. Ich fand noch eine herrlich schnörkelige Tortenschaufel und ein silbernes Kännchen. Obwohl der Sensor meiner Canon an seine Grenzen stößt, bin ich überrascht, welche Wirkung sich durch die Veränderung der Belichtungszeit und ISO-Zahl erzielen lassen. Wieder einmal ist „Wow!“ das Einzige, was mir einfällt. Noch ein wenig Lightroom-Finish und die Kinnlade klappt herunter.

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Mein Fazit des Tages: Es ist einfach großartig, die Funktionen seiner eigenen Kamera endlich zu kennen und zu wissen, dass man selbst und ohne komplizierte Beleuchtung, Reflektoren und anderen PiPaPo tolle Fotos machen kann. Andrea schafft es mit ihrer humorvollen Art, dass man sich auf der Stelle wohlfühlt und ihre anschaulichen Erklärungen – ran an die Technik und los geht’s – bringen sofort Aha-Erlebnisse. Wer noch überlegt, ob sich ein Foto-Workshop lohnt, dem kann ich nur sagen: Jawoll, das tut er! Ich habe übrigens noch am selben Abend gebacken und fotografiert – gestochen scharfe Fotos mit Tageslicht um 20 Uhr. Dank Andrea mit neuen Accessoires, denn die gab es zusätzlich zu dem ganzen neuen Wissen und dem tollen Tag noch als Goodie mit auf den Heimweg.

9 Kommentare

    • Oh, da bin ich ja auch gleich ganz gerührt! Danke Dir.
      Es war aber auch einfach ein toller Tag…
      Liebe Grüße
      Chrissy

  1. Ganz toller Bericht ! Da juckt es doch direkt in den Fingern. Deine Fotos sind toll geworden (und das mit Dir als Modell auch).
    Ich freue mich schon auf Deine neuen Beiträge…

    Liebsten Gruß
    Stephie

    • Dankeschön! Freut mich sehr, dass Dir mein Bericht gefallen hat. Bin auch immer noch ganz erstaunt, was für tolle Fotos herausgekommen sind.
      Liebe Grüße
      Chrissy

    • Hi! Das mach mal, es hat soooo viel Spaß gemacht und ich habe meine Kamera nochmal ganz neu kennengelernt. 😉
      Liebe Grüße
      Chrissy

  2. Wunderbar geschrieben, da ich auch schon auf einem Workshop bei ihr war, kann ich es echt spüren wie toll der Tag für dich war.

    Alltagsfeierliche Grüße

    Bettina

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