Joe Fischlers neuer Krimi steckt voller Skurrilität, Humor und Spannung
Da isser wieder, der Arno. Bussi. Inspektor Arno Bussi, der Held im Erdbeerfeld, den Joe Fischler in seinem dritten Fall mitten hinein ins Winterwonderland schickt.
Die ersten beiden Bände der Arno-Bussi-Reihe habe ich als Hörbuch auf der Fahrt ins Büro gehört und mich riesig gefreut, als der dritte angekündigt wurde. Für mich eine Premiere, denn ich habe die gedruckte Version gelesen. Die Strecke zwischen Bett, Bad und Homeoffice ist einfach zu kurz für eine Hörbuch-Runde. 😉
Von wegen Arbeit, an die hatte Inspektor Arno Bussi gar nicht gedacht. Eigentlich wollte er mit seiner Mutter ein paar Tage Urlaub in Maria Schnee machen. Dort findet das große Eisfestival statt, auf das seine Mutter sich schon so freut. Nachdem ihr Freund sie kurzerhand versetzt hat, muss der Sohnemann als Ersatzmann einspringen. Arno hofft allerdings darauf, dass das Wellnesshotel einen großen Pool hat, in dem er weiter für seinen ersten Triathlon trainieren kann. Doch, es kommt natürlich ganz anders, als Arno sich die Sache vorgestellt hat. Und schon steckt er mittendrin in der Ermittlerarbeit.
War ist passiert? Die charmante Rosa, die im Hotel an der Rezeption arbeitet, ist auch der Star des Festivals. Als Eisprinzessin eröffnet sie das Spektakel in Maria Schnee. Eben noch auf den Kufen im Rampenlicht, ist Rosa am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Arnos Mutter hat einen Verdacht: Sie hat nachts verdächtige Dinge beobachtet und glaubt nun, dass Rosa entführt wurde. Arno beschließt, trotz Urlaub den Dingen auf den Grund zu gehen und ermittelt vorsichtig. Dabei hört er einiges über komplizierte Beziehungen und über Rosas Familie. Die entführte Rosa findet er nicht, die wird nämlich kurze Zeit später tot gefunden. Das denken zumindest alle – doch bei der Toten handelt es sich um Rosas Zwillingsschwester. Das LKA Tirol übernimmt, Inspektor Bussi wird von seinem Dienstherrn aus Wien zurückgerufen.
Zum Glück versorgt Erna Katz vom LKA Tirol Arno mit aktuellen Infos… Die Kollegin kennt Arno schon aus seinen beiden vorherigen Fällen und immer noch ist sie ihm mehr als suspekt. Allerdings findet er sie nach und nach doch nicht mehr ganz so seltsam. Seltsam ist dagegen – wie in bisher allen Bussi-Fällen – das Wetter. Maria Schnee ist für seine absolute Schnee-Armut bekannt. Doch kaum ist der Arno vor Ort, bricht das größte Schneetreiben los, das man sich denken kann. Meterhoch bleibt der Schnee liegen und alle sind außer Rand und Band.
Herrlich, „Totentanz im Pulverschnee“ bietet richtig guten Krimispaß. Um es gleich vorwegzunehmen, der Schreibstil von Joe Fischler ist nicht alltäglich: Flapsig, locker-flockig und mit einem ganz eigenen Duktus. Dazu gehört unter anderem, dass Fischler von seinem Protagonisten immer als „der Arno“ spricht. Wer sich diesen eigenen Stil mit extrem hohem Wiedererkennungswert so richtig gönnen möchte, sollte die Bussi-Krimis in der Hörversion genießen. Schauspieler Heikko Deutschmann liest und man selbst genießt.
Zurück zum Buch: Auch in seinem dritten Fall hat mir Inspektor Bussi sehr gut gefallen. Wer auf Krimis mit einer großen Portion Lokalkolorit und Augenzwinkern steht, wird mit „Totentanz im Pulverschnee“ viel Freude haben. Der Fall ist sehr spannend aufgebaut und die Lösung plausibel – natürlich mit dem einen oder anderen Überraschungsmoment. Wenn Ihr noch Krimi-Unterhaltung für die Osterferien sucht, greift zu – zum Wetter passt Joe Fischlers Krimi aktuell ja auf jeden Fall perfekt!
Joe Fischler: „Totentanz im Pulverschnee“, Kiepenheuer & Witsch, 320 Seiten, ISBN: 978-3-462-05511-5, 11 Euro (Taschenbuch), 9,99 Euro (eBook)