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„Monster“: schokierend, aufwühlend und spannend

Der neue Krimi von Nele Neuhaus bietet Hochspannung auf fast 600 Seiten

Was einen Krimi besonders attraktiv macht: Wenn ich einfach nicht aufhören kann zu lesen. So ging es mir bei „Monster“, dem neuen Taunus-Krimi von Nele Neuhaus.

Genau jetzt, in dieser ruhigen Zeit zwischen den Jahren, genieße ich es sehr, einfach die Welt um mich herum zu vergessen und in die Welt der Bücher abzutauchen. Je mehr Lesestoff, desto besser. Viel Lesestoff bietet der neue Krimi von Nele Neuhaus, „Monster“. Ich warne schonmal vorab: Die knapp 600 Seiten dicke „Schwarte“ ist ebenso aufwühlend wie schockierend – und dabei hoch spannend.

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Worum geht`s? Im Feld bei Schwalbach wird Anfang Dezember die Leiche der 16-jährigen Lissy gefunden. Die Schülerin wurde erdrosselt, ihre Leiche mit Schnee bedeckt. Aus Pias Adventsbrunch gemeinsam mit ihrem Mann wird nichts, sie muss ermitteln. Gemeinsam mit ihrem Chef Oliver von Bodenstein und den restlichen Teammitgliedern beginnt die Spurensuche.

Spuren finden sich schnell: An Lissys Kleidung wird die DNA eines jungen abgelehnten Asylbewerbers entdeckt. Hat der junge Mann die Schülerin umgebracht? Als durchsickert, dass er verdächtigt wird, brodelt zuerst die Gerüchteküche, dann entbrennen hasserfüllte Debatten in Lissys Umfeld und in den Sozialen Medien.

Kurz darauf taucht eine weitere Leiche auf. Gefühlt mitten im Nichts, auf einer Straße im Hintertaunus, rennt nachts ein Mann vor ein Auto, wird erfasst und stirbt. Die Kommissare entdecken mehrere Spuren, die sie vor Rätsel stellen: Der Mann war barfuß – mitten im Winter – und hat unefinierbare Bisswunden am ganzen Körper. Schnell kommt heraus, dass der Tote bei einem illegalen Autorennen eine Schwangere getötet hatte.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen der getöteten Schülerin und dem überfahrenen Mann? Ja – und nicht nur das… Während der Ermittlungen begegnen Pia und Bodenstein immer mehr rätselhaften Todes- und Vermisstenfällen.

Auch innerhalb des Teams tun sich regelrechte Abgründe auf, die Bodenstein fast das Leben kosten. Mehr will ich auch gar nicht verraten, nur so viel: „Monster“ schockiert und rüttelt auf. Hass gegenüber Flüchtlingen, Gewalt, familiäre Krisen und Abgründe und kriminelle Machenschaften innerhalb des Polizeiapparats verknüpft Nele Neuhaus zu einer packenden Handlung.

Es geht wirklich zur Sache in „Monster“, sowohl was die Dialoge angeht als auch was die Beschreibung sehr gewaltsamer Szenen und Qualen angeht. Es braucht eine Weile, um der Handlung in vollem Umfang zu folgen und alle Verknüpfungen nachvollziehen zu können.

Zum dienstlichen Geschehen kommen zudem einige Handlungsstränge aus dem Privatleben der Ermittler. Oliver von Bodenstein hadert mit seiner Karriere und seinem Standing, während Pia Sander sich Sorgen um ihre demente Mutter macht und immer wieder Krisen mit ihrem Mann Christoph zu bewältigen hat. Auch das Privatleben einer weiteren Ermittlerin aus dem Team spielt eine entscheidende Rolle in „Monster“.

Der Krimi ist die perfekte Unterhaltung für lange, trübe Wintertage, die man schmökernd auf der Couch verbringen möchte. Hätte ich ihn noch nicht gelesen, würde ich mir „Monster“ auf die Lese-Wunschliste für 2024 setzen.

Nele Neuhaus: „Monster“, Ullstein Buchverlage, 560 Seiten, ISBN: 978-3-550-20225-4, 24,99 Euro (Hardcover mit Schutzumschlag), 19,99 Euro (eBook)

1 Kommentare

  1. karin sagt

    Hallo liebe Christina,

    da hoffe ich mal darauf, dass der Roman irgendwann verfilmt wird.
    Sind mir persönlich einfach zu viele Seiten zum Lesen..bin eher die Kurzgeschichtenleserin
    augenzwickern..

    LG..Karin..

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