Ganz ohne Mehl: Statt Weizenmehl kommt Kokosmehl in den Teig
Versuch macht klug – so sagt man ja immer, nicht wahr? Gerade was das Backen angeht, schrecke ich vor kaum einem Experiment zurück und bin für neue Ideen immer offen. Da wir abends keine Kohlenhydrate essen und ich letztens für einen Kaiserschmarren Kokosmehl gekauft hatte, war es nur ein kleiner Schritt, bis diese Zutat auch in einem Kuchenteig landen würde. Allerdings wurde ich davor gewarnt: Wie aus leidlicher Erfahrung berichtet wurde, war ein Muffin-Versuch einer Bekannten fast im Halse steckengeblieben, denn Kokosmehl hat die Eigenschaft, Massen an Flüssigkeit aufzusaugen und lässt Kuchen sehr schnell sehr fest werden.
Ich startete den Gegenangriff und wollte vergangenen Samstag Muffins mit Beeren, Kokosmehl und – wenn ich schonmal dabei war – auch noch ohne Industriezucker und vegan backen. Also landeten Kokosmehl, Mandelmilch, Mandelmus, Kokosöl, Kokosblütenzucker und Beeren in der Küchenmaschine. So weit, so gut: Die Masse schmeckte lecker, wurde in Muffinförmchen abgefüllt und wurde zu… nunja, wie soll ich sagen? Dingern? Matschigen, unförmigern Dingern, die alles andere als hart geworden waren. 😉 OK, ich habe den Unfall dezent entsorgt, nachmittags einen Crumble gebacken und für den Sonntag ein Stück eingefrorenen Mandelkuchen aufgetaut.
Experiment gelungen!
Trotz des Flops ließ mich die Idee, einen Kuchen mit Kokosmehl zu backen, nicht los. Das muss doch funktionieren! Gestern konnte der zweite Versuch starten. Ich hatte Lust auf einen Rührkuchen mit Kokos und Schokolade, weil die Kombination einfach nur lecker werden kann – und Dank Bounty-Riegel im Teig hatte der Kuchen keine Chance, trocken zu werden… Was soll ich sagen? Die kleine Kokos-Schokobombe schmeckt einfach oberlecker! Saftig, locker, einfach perfekt. Und wenn man auf Industriezucker, das Bounty im Teig und die Hülle aus Kuvertüre verzichtet, ist es sogar ein kleiner Lowcarb-Kuchen.
Durch das Kokosmehl wird der Teig allerdings nicht so geschmeidig, wie man es normalerweise von Rührteig kennt. Die Konsistenz im rohen Zustand ist eher grisselig und ein bisschen bröckelig. Und mehr Flüssigkeit als bei „normalen“ Rührteigen ist auch nötig. Im Vergleich: Wenn man Weizenmehl durch Kokosmehl ersetzt, benötigt man etwa ein Fünftel der angegebenen Mehl-Menge, also statt 100g Weizenmehl nur 20g Kokosmehl. Für mich steht fest: Das war noch nicht der letzte Kuchen mit Kokosmehl, allerdings hat es einen starken Eigengeschmack, sodass die übrigen Zutaten schon zum Kokosgeschmack passen sollten. Für eine Schwarzwälder-Kirsch würde ich es eher nicht empfehlen!
Ich habe den Kokos-Schokokuchen in einer kleinen Springform mit 18cm Durchmesser gebacken. Wer einen Kuchen in einer 26er Springform backen möchte, verdoppelt einfach die Zutatenmenge.
Zutaten für einen Kuchen mit 18cm Durchmesser:
100g weiche Butter
50g Zucker
3 Eier
35g Kokosmehl (alternativ 175g Weizenmehl)
1/2 Tütchen Backpulver
70g Kokosraspel
ca. 100ml Milch
wer mag: einen kräftigen Schluck Rum
3 kleine Bounty-Riegel
200g Vollmilch-Kuvertüre
Kokosraspel
Vor dem Backen die Springform fetten oder mit Backpapier auslegen und den Backofen auf 175 Grad Umluft vorheizen.
Zucker und Butter mit dem Mixer oder der Küchenmaschinen cremig rühren, dann die Eier einzeln nach und nach dazu geben. Kokosmehl, Backpulver und Kokosraspel mischen und ebenfalls unterrühren. Zum Schluss noch die Milch und eventuell Rum dazugeben, am besten Schluck für Schluck, damit der Teig nicht zu dünnflüssig werden kann.
Etwas mehr als die Hälfte des Rührteigs in die Springform geben. Drei Bounty-Riegel der Länge nach halbieren und sternförmig auf den Teig legen.
Mit dem restlichen Teig bedecken, die Form kurz auf die Arbeitsfläche klopfen und auf der mittleren Schiene für ca. 45 Minuten backen. Gegen Ende der Backzeit mit einem Holzstäbchen die Probe machen, ob der Kuchen durchgebacken ist. Stäbchen in den Kuchen stechen und wieder herausziehen – klebt kein Teig mehr am Holz, ist der Kuchen fertig.
Wenn der Kuchen abgekühlt ist, 200g Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und den Kuchen damit überziehen.
Wer möchte und gerne dekorierte Kuchen hat, streut zum Abschluss noch Kokosflocken auf die feuchte Kuvertüre.
Boah, wie lecker. So ein tolles Rezept muss geteilt werden: Dein Beitrag ist heute unser Tipp des Tages 🙂
Oh, was für eine Ehre! 😉 Freut mich, dass Dir das Rezept gefällt.
Liebe Grüße
Chrissy
Konsul-Smidt-Str. 24
… und wir freuen uns, dass Du bei uns an Bord bist! 🙂
Hey 🙂
das Rezept klingt ja verführerisch und ich würde es gerne heute nachbacken…
aber was genau meinst du mit dem Satz „….die Form kurz auf die Arbeitsfläche klopfen..:“
sorry für die eventuell dumme Frage.
Liebe Grüße
Hallo,
freut mich, dass Dir das Rezept gefällt. Du hebst die Form hoch und setzt sie mit dem Boden mit Schwung auf die Arbeitsplatte. Dadurch verteilt sich der Teig in der Form gleichmäßig. Ich hoffe, das hat weitergeholfen…
Viele Grüße
Chrissy
Hey Chrissy, wow danke für die super schnelle Antwort – Ja, das hilft auf alle Fälle, hatte mir sowas ähnliches auch schon gedacht, wollte nur sicher gehen! Danke noch mal 🙂
[…] Jahr im Februar aufzutauchen, denn fast auf den Tag genau ist vor einem Jahr mein Rezept für einen Schoko-Kokoskuchen mit Kokosmehl erschienen. Ich bin gespannt, was im Februar 2019 passieren wird, aber hier kommt erstmal der […]
Saulecker 😍😍😍 aber leider ging meiner mit Kokosmehl nicht hoch 😢
Hat aber nix mit dem Geschmack zu tun…BOMBE !!
Hallo Ursula,
mh, das ist ja komisch, dass der Kuchen „sitzengeblieben“ ist. Aber wenn er trotzdem schmeckt, wunderbar. 😉
Liebe Grüße
Chrissy
[…] Beste Kokosmehl Kuchen von Saftiger Kokos Schokokuchen. Quellbild: krimiundkeks.de. Besuchen Sie diese Site für Details: krimiundkeks.de […]