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Süß-saurer Schwabe: Träublestorte

Ein Klassiker mit herrlich sauren Johannisbeeren, Mandeln und süßem Baiser

Hoch die Hände: Wer ist noch im Team Johannisbeere? Ich liebe die kleinen, sauren Früchtchen ja und habe heute schon wieder einen echten Rezept-Klassiker im Gepäck: Träublestorte. Wie bitte? Träublestorte? Vielleicht fragt Ihr Euch jetzt, wie ich auf den typisch schwäbischen Kuchen komme, obwohl ich ja waschechte Hessin bin und auch mitten in Hessen wohne. Ganz einfach: Ich mag diesen Kuchen sehr gerne, denn er bringt alles mit, was ich lecker finde. Auf einem Mürbeteig machen es sich eine Mandelmasse mit Johannisbeeren und on top eine Haube aus Baiser gemütlich. Keine Sahne, kein Firlefanz – ein Kuchen mit ganz einfachen Zutaten und unkomplizierten Zubereitungsschritten, so mag ich das ja am liebsten…

Wie ich Euch schon in früheren Beiträgen verraten habe, nehme ich an, dass mein Opa mir die Liebe zu Johannisbeeren vererbt hat. Während mein Bruder auf Himbeeren abfährt, meine Mama Stachelbeeren gerne isst und mein Papa großer Kirschen-Fan war, habe ich es gerne rot und sauer. Sauer macht ja bekanntlich lustig, kann also nicht schaden. 😉

Träublestorte mit Calderner „Trauben“

Als ich mich dazu entschieden hatte, eine Träublestorte zu backen, habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, ob die jetzt so ganz ohne einen regionalen Bezug hierher passt. Aber… mal wieder kam der Germanist in mir durch, als ich mir das Wort „Träuble“ im Zusammenhang mit Johannisbeeren nochmal genauer angeschaut habe. Und siehe da: Nicht nur die Schwaben nennen die Johannisbeeren so, auch in unserem Dialekt sprechen wir von Trauben, wenn wir die sauren Beeren meinen. Johannisbeeren heißen bei uns nämlich „Gehannsträwwen“ – also „Gehann“ als Form von „Johann(es)“ und „Träwwen“ sind „Trauben“. Tadaa: Die Verbindung war gefunden und ich verbrüdere mich direkt mal sprachlich mit den Schwaben. Ha jo…

Ob hessisch, schwäbisch oder wie auch immer: Eine Träublestorte ist einfach ein Muss zur Johannisbeerensaison und wirklich fix gebacken.

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Träublestorte mit Baisertupfen

Zutaten (für einen Kuchen mit 18 cm Durchmesser)

Mürbeteig

  • 125g Mehl
  • 40g Zucker
  • 65g kalte Butter in kleinen Würfeln
  • 1 Ei (Größe M)

Füllung

  • 2 Eier
  • 100g weiche Butter
  • 75g Zucker
  • 30g Mehl
  • 100g gemahlene Mandeln
  • 125g frische Johannisbeeren

Baiser

  • 1 Eiweiß (übrig von der Füllung)
  • 30g Zucker
  • etwas Zitronensaft und Salz

Zubereitung

Zuerst den Mürbeteig kneten. Dazu alle Zutaten in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig auf einem Teller für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

In der Zwischenzeit den Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und eine kleine Springform mit 18 Zentimeter Durchmesser mit Backpapier auslegen (Boden) und den Rand einfetten.

Jetzt ist die Füllung an der Reihe. Dazu die Eier trennen. Ein Eiweiß separat in eine kleine Schüssel geben, denn das benötigt Ihr später für das Baiser. Das zweite Eiweiß zu Schnee schlagen und beiseite stellen.

Jetzt den Zucker mit der weichen Butter cremig aufschlagen – das dauert ein paar Minuten, also bitte etwas Geduld… Die beiden Eigelbe nacheinander in die Masse geben und weiterrühren. Mandeln und Mehl mischen und ebenfalls unter die Masse rühren. Zum Schluss noch den Eischnee und die Johannisbeeren vorsichtig unterheben. Macht das am besten mit einem Teigschaber und per Hand, der Mixer oder die Küchenmaschine haben zu viel Bums dafür.

Etwa zwei Drittel des Mürbeteigs als Boden in der vorbereiteten Springform ausrollen, aus dem restlichen Teig einen Rand formen. Den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen und dann die Mandel-Beeren-Masse in die Form gießen. Mit dem Teigschaber glattstreichen und das Baiser zubereiten.

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Dazu das beiseitegestellte Eiweiß mit einem Spritzer Zitronensaft und einer Prise Salz zu Schnee schlagen. Wer es „quick & dirty“ mag, streicht die Baisermasse einfach mit einem Löffel auf die Masse. Wer es ein bisschen schicker haben möchte, füllt die Masse in einen Spritzbeutel oder eine Tortenspritze und spritzt das Baiser als Tupfen auf den Kuchen.

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Die Träublestorte backt im unteren Drittel des Backofens für etwa 45 Minuten. Behaltet zum Ende der Backzeit hin den Kuchen lieber im Auge, nicht, dass das Baiser zu dunkel wird… Die Träublestorte aus dem Ofen nehmen und in der Form abkühlen lassen. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr das Baiser noch mit etwas Puderzucker bestäuben.

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