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Verzwickter Fall: „Tote Hand“ von Andreas Föhr

Kommissar Clemens Wallner und „Leichen-Leo“ ermitteln zum achten Mal

Ein Schrotti, der sich die rechte Hand abtrennt, eine Truppe Männer, die die Hand in einer Bierlaune würdig begraben wollen, dabei auf eine Leiche stoßen – und dann geht es im Hause Wallner auch noch zu wie bei Schamanen. In Andreas Föhrs neuem Krimi „Tote Hand“ ist ganz schön was los… Es regnet seit dem Aufwachen, das Thermometer zeigt keine 10 Grad an und das am letzten Urlaubstag! Was könnte es an einem solchen Schmuddeltag Schöneres geben, als es sich mit einem spannenden Buch auf der Couch bequem zu machen? In knapp zwei Wochen beginnt die Frankfurter Buchmesse und in diesem Leseherbst gibt es wieder jede Menge neuer Krimis zu entdecken. Einen davon stelle ich Euch heute vor: „Tote Hand“ von einem meiner Lieblingsautoren, Andreas Föhr.

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Coverabbildung: Droemer Knaur

„Tote Hand“ ist bereits der achte Band der Reihe mit Kommissar Clemens Wallner, die in Miesbach am Tegernsee spielt. Im neuen Buch präsentiert der Autor einen echt verzwickten Fall. Natürlich beginnt alles mit einem – wie immer spektakulären – Leichenfund durch Polizeiobermeister Leo Kreuthner. Das verschrobene und nicht immer ganz legal handelnde Original stolpert regelmäßig zufällig über Leichen, was ihm auch den Spitznamen „Leichen-Leo“ eingebracht hat.

Wenn die „Tote Hand“ auf eine Leiche trifft

Dieses Mal geschieht es während eines Begräbnisses der speziellen Art. Schrotthändler Lintinger hat sich die rechte Hand abgetrennt, die nach Leichen-Leo und seinen Kumpanen eine würdige Bestattung verdient hat. Schließlich hat sie ihrem ehemaligen Besitzer einst einen legendären Sieg beim Schafkopf eingebracht. Gesagt, getan. Bierselig macht sich die Truppe ans Werk und will ein Grab an der „Kapelle zur Toten Hand“ direkt hinter der Stammkneipe ausheben. Doch, Überraschung: Dort liegt bereits eine Leiche!

Bei dem Toten handelt es sich um den Vermögensberater Daniel Ulrich aus Frankfurt. Kommissar Clemens Wallner und seine Kollegen finden heraus, dass der Mann bereits seit einem Jahr vermisst wird und ausgerechnet in Miesbach ein Auto gestohlen haben soll. Mit diesem hat er einen Unfall gebaut. Allerdings war dieser nicht tödlich, wie bei der Obduktion der ausgebuddelten Leiche herauskommt: Jemand hat Daniel Ulrich ermordet und nach dem Unfall neben der Kapelle vergraben.

Die Spurensuche beginnt… Hatte Daniel Ulrich Feinde? Was ist mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn? Und warum hat er den teuren Oldtimer gestohlen? Alle Spuren führen die Ermittler zur Papierfabrik in Gmund. Dort arbeitet nicht nur die Frau des Toten, sondern auch die Besitzerin des gestohlenen Wagens. In Rückblicken und der Gegenwart rollt Andreas Föhr die Handlung in „Tote Hand“ auf, und der Leser gewinnt nach und nach Einblicke in die komplizierten Beziehungen der Beteiligten… In einem spannenden Finale mit einer großen Portion Action klärt sich der Fall dann auf.

Nicht nur der aktuelle Fall, auch sein Privatleben hält Kommissar Wallner auf Trab. Entsetzt muss er nämlich feststellen, dass sein Großvater Manfred und seine 12-jährige Halbschwester Olivia sich als Schamanen-Duo nebenbei etwas dazuverdienen.

Ich mag die Wallner-Fälle von Andreas Föhr vom ersten Band an sehr gerne. Sie besitzen alle viel Lokalkolorit, verzichten aber auf Klamauk und allzu überzeichnete Charaktere – von „Leichen-Leo“ einmal abgesehen. Der ruhige und charismatische Kommissar ist und bleibt ein Sympathieträger und auch die Handlung des neuen Falls ist überzeugend, richtig spannend und nachvollziehbar geschrieben. Wer also noch auf der Suche nach einem Regionalkrimi für herbstliche Lesestunden sucht, wird an „Tote Hand“ seine Freude haben.

Andreas Föhr: „Tote Hand“, Droemer Knaur, 380 Seiten, 14,99 Euro (Taschenbuch), 12,99 Euro (eBook), ISBN: 978-3-426-65447-7

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