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„Steirerwahn“: Wer bringt Obstbauern um?

Ein neuer spannenden Fall für das Ermittlerteam aus der Steiermark

Wer hat es auf den Apfelbauern Markus Mauerhofer abgesehen? Sandra Mohr und Sascha Bergmann ermitteln in ihrem neuen Fall „Steirerwahn“ im Apfeldorf Puch.

Einen neuen Steirer-Krimi von Claudia Rossbacher zu lesen, ist wie alte Bekannte wiederzusehen. In ihrem mittlerweile zwölften Krimi schickt die Autorin ihr Ermittlerteam Sandra Mohr und Sascha Bergman wieder auf Mördersuche. Denn auch dieses Mal schlägt ein Täter zu. Sein erstes Opfer ist einer der Obstbauern, die den berühmten Apfelschnaps „Abakus“ an der Steirischen Apfelstraße brennen wollen.

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Traditionell begeben sich die „Apfelmänner“ in ihre geheime Brennklausur, um den Brand herzustellen. Dies ist ein geheimnisvolles Ritual, das nur eine Handvoll Apfelbauern durchführen darf. Das Amt der Apfelmänner, die in ihren langen Kutten und mitten in der Nacht im Dunklen losziehen, wird von Generation zu Generation vererbt.

Einer von ihnen sollte die Brennklausur nicht mehr erleben: Markus Mauerhofer wird erdrosselt und mit einer Holzkugel als Knebel im Mund auf seinem Hof tot gefunden. Das Geheimnis der seltsamen Holzkugel ist schnell geklärt. Diese gehört zur „Uniform“ der Apfelmänner. Mit ihnen stimmen die Apfelmänner bei Entscheidungen ab. Die helle Kugel steht für „dafür“, die dunkle für „dagegen“. Trotzdem ist Sandra und Sascha die ganze Geschichte suspekt und sie finden zunächst keinerlei Anhaltspunkte dafür, warum jemand den Apfelbauern ermordet haben könnte.

Wer hat es auf die Apfelmänner abgesehen?

War es einer der Apfelmäner? War es der Schwiegersohn? War es jemand, der überhaupt nichts mit dem Apfelanbau zu tun hat? Und warum hat der Mörder Teile der „Uniform“ zum Töten verwendet? Wollte er geheime Zeichen setzen? Während die Ermittler vom LKA noch Personen befragen, in Familiengeschichten eintauchen und die übrigen Apfelmänner vernehmen, geschieht ein weiterer Mord. Wieder ist es einer der Apfelmänner.

In „Steirerwahn“ spielt Claudia Rossbacher wie gewohnt mit einer Mischung aus einem spannenden Fall, viel Lokalkolorit und sympathischen Ermittlern. Neu im Spiel ist „Nicki“, die neue Chefin von Sascha und Sandra – und pikanterweise Saschas Ex-Verlobte. Die sehr aktuelle Thematik der Frauenquote und der Dikussion um weibliche Führungskräfte hat mir persönlich großen Spaß gemacht.

Während Sascha mit seiner Ex konfrontiert wird, trifft Sandra einen neuen, interessanten Mann – der zufälligerweise direkt unter ihr wohnt. Hubert ist eine prickelnde Abwechslung in Sandras Singleleben, aber mehr möchte ich Euch noch gar nicht verraten.

Was ich Euch dagegen verraten kann, ist, dass die beiden Ermittler den Fall um die beiden ermordeten Obstbauern in „Steirerwahn“ natürlich aufklären können. Und eine Menge Action gibt’s noch dazu! Sandra gerät in ernsthafte Gefahr und Sascha muss um seine Partnerin zittern.

„Steirerwahn“ ist auf jeden Fall ein Lesetipp für alle, die Regionalkrimis mit interessanten Charakteren lieben. Nach mittlerweile elf Vorgänge-Bänden könnte es allerdings sein, dass man sich auf viele der privaten Anspielungen der Hauptfiguren keinen Reim machen kann, ohne zumindest einige der bisher erschienenen Steirerkrimis gelesen zu haben.

Ich mag es sehr, wenn sich Figuren im Laufe der Jahre und Bände weiterentwickeln und selbst eine Geschichte mitbringen. Vielleicht ist das auch der Abschubser, um mit Claudia Rossbachers Steirer-Reihe zu starten – nur mal so als Tipp am Rande…

Was erwartet Euch? Eine schlüssig erzählte und sehr gut recherchierte Geschichte in Kombination mit vielen Erläuterungen zur Region und den dortigen Bräuchen. Ich kann „Steirerwahn“ nur empfehlen und hoffe, dass es im nächsten Jahr auch wieder einen neuen Fall aus der Steiermark geben wird.

Claudia Rossbacher: „Steirerwahn“, Gmeiner-Verlag, 288 Seiten, ISBN: 978-3-8392-0198-5, 17,50 Euro (Taschenbuch), 13,99 Euro (eBook)

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