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„Gipfelblut“: Eiskalter Mord in den Walliser Bergen

„Gipfelblut“ von Ralf Weber blickt hinter die Kulissen eines Walliser Ski-Resorts

In der Sonne glitzernde Skipisten, gutgelaunte Winterurlauber, moderne Liftanlagen und eine Bergkulisse wie aus dem Bilderbuch – mal ehrlich, genau so stellt man sich doch den perfekten Skiurlaub vor, oder? Auch in Ralf Webers Krimi „Gipfelblut“ dreht sich alles um die Vorbereitung auf die anstehende Skisaison, doch wer glaubt, sich in einer wahren Winteridylle wiederzufinden, der irrt gewaltig… Vor knapp zwei Wochen habe ich selbst noch die Skipisten unsicher gemacht, gemütlich in der Hütte gesessen und mich über perfekt präparierte Abfahrten gefreut. Im Gepäck hatte ich neben Skiklamotten in diesem Winterurlaub auch meinen ersten Krimi, der in der Schweiz spielt: „Gipfelblut“. Während wir uns auf der Fahrt in die Berge Kilometer für Kilometer Österreich näherten, tauchte ich in die spannende Geschichte aus dem Schweizer Wallis ein.

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Im Zentrum der Handlung stehen die Brüder Peter und Adam Zogg – beide verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Skitourismus, könnten aber unterschiedlicher kaum sein. Während Peter eher unauffällig und bescheiden seinen Job im beschaulichen Faltmoos erledigt, hat Adam Großes vor. Sein erklärtes Ziel ist es, den kleinen Ort Riggen zu einem zweiten St. Moritz und Anlaufstelle für den (hauptsächlich russischen) Jetset zu machen. Für die Voraussetzungen hat er bereits gesorgt, indem er ein Luxushotel betreibt, eine neue Seilbahn plant, seine Projekte von schwerreichen Russen finanzieren lässt und sogar einen Nachtclub fürs illustre männliche Publikum etabliert hat.

Einer Verschwörung auf der Spur

So weit so gut, doch Adam steht vor einem Problem: Für die Umsetzung seines neuen Seilbahnprojekts benötigt er die Zustimmung seines Bruders Peter, da die Masten für die Bahn auch auf Faltmoser Gebiet stehen sollen.

Mitten in den Vorbereitungen für die bevorstehende Skisaison wird die Leiche eines Bankers in Riggen gefunden. Hier tritt Kommissar Studer aus Zürich auf den Plan, der gleich mit seinem Team im Wallis einfällt und die Ermittlungen aufnimmt.

Im Laufe der Handlung kommt nicht nur der Mord am Banker zur Aufklärung, die Polizisten kommen noch dazu einer echten Verschwörung auf die Spur und begeben sich mehr als einmal selbst in Lebensgefahr. Die Handlung nimmt nochmals an Fahrt auf, als Studers hübsche Kollegin Mia ebenfalls direkt aus ihrem Urlaub zu dem Fall hinzugezogen wird und als erstes undercover in den Nachtclub eingeschleust wird.

Auf den rund 230 Seiten treibt Autor Ralf Weber die Story in enormem Tempo voran und im Endspurt wird der Buchtitel „Gipfelblut“ Programm – ich will nichts vorwegnehmen, muss aber anmerken, dass ich in nächster Zeit sicher nicht ganz unbelastet und ohne mich unauffällig umzuschauen, in einen Sessellift einsteigen würde…

Die Ermittler waren mir auf den ersten Blick direkt sympathisch und man findet sehr gut in die Handlung und die Charaktere hinein, auch ohne den ersten Fall mit Kommissar Studer gelesen zu haben. Ralf Weber schreibt flüssig, schlüssig und sehr bildlich – das war mit Sicherheit nicht der letzte Fall von Kommissar Studer, den ich gelesen habe!

Mein Fazit: Wer Spannung bis zum (blutigen) Finale liebt und gerne in den Bergen unterwegs ist, für den ist „Gipfelblut“ genau das richtige Buch. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß und als kleines Schmankerl habe ich mich über die hier und da eingestreuten Begriffe gefreut, die der Schweizer Ralf Weber eingestreut hat – wenn beispielsweise Studer den Wagen „parkiert“.

Ralf Weber: „Gipfelblut“, Gmeiner Verlag, 230 Seiten, ISBN 978-3-8392-2161-7, 12 Euro (Taschenbuch), 9,99 Euro (eBook)

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