Birnen, Creme und Schokolade: Für den Käsekuchen stand der Dessert-Klassiker Pate
Ja, ja, ich weiß: Schon wieder Käsekuchen… Vielleicht sollte ich den Blog in krimiundkäsekuchen umbenennen – aber Käsekuchen schmeckt einfach immer. Daher bleibt’s bei krimiundkeks, obwohl der Käsekuchen ja seine eigene kleine Reihe bekommen hat. Heute gibt es ein neues Rezept aus der Rubrik „Klassiker goes Käsekuchen“. Die Muse für das neue Rezept ist ein Klassiker, den jeder kennt: Birne Helene. Spätsommerzeit ist nicht nur Pflaumen- und Apfelzeit, auch Birnen gibt es jetzt wieder frisch vom Baum. Was läge da näher, als einen Käsekuchen rund um die Birne zu kreieren? Und weil es wieder einmal an der Zeit für „Klassiker goes Käsekuchen“ war, machte ich mich auf die Suche nach einem Namensgeber-Dessert.
Birne Helene begegnet einem heute nicht nur in ihrer ursprünglichen Form – Birnen in Zuckersirup gekocht und mit Vanilleeis und heißer Schokosoße serviert -, sondern auch in anderen Varianten. Nicht wenige Eisdielen haben einen Eisbecher Birne Helene auf der Karte und auch diverse Rezepte für sahnige Birne-Helene-Torten habe ich schon gelesen. Sahne scheidet bei mir ja aus, eine Eisdiele habe ich auch nicht, also wird es ein Käsekuchen.
Auch Loriot liebte Birne Helene
Wie immer bei den Klassikern habe ich mich gefragt, wer eigentlich die Birne Helene erfunden hat. Monsieur Escoffier war es: Der französische Koch hat das Dessert bereits 1870 kreiert und zwar als Hommage an Jaques Offenbachs Oper „Die schöne Helena“, die in diesem Jahr erstmals in Paris aufgeführt wurde. Wer Loriot kennt und mag, dem wird das Dessert vermutlich auch schon begegnet sein. In dem – wie ich finde – wunderbaren Film „Pappa ante Portas“ ist Heinrich Lohse mehrfach auf der Suche nach seinem Lieblingsdessert. Doch kein Restaurant schafft es, die perfekte Birne Helene zu servieren. Herrlich, wie er mit Ehefrau Renate einen völlig sinnfreien Dialog über eine Birne Helene führt, die eigentlich ein Apfel Helene ist. Ich könnte mich wegschmeißen vor Lachen…
Auf die Schokoladensoße habe ich bei meinem Birne-Helene-Käsekuchen verzichtet. Das heißt aber nicht, dass kein Schokogeschmack im Kuchen zu finden ist. Um diesen zu bekommen, habe ich den Mürbeteig mit Kakaopulver gebacken. Für den besonderen Biss habe ich noch ein paar Haferflocken mit in den Teig gegeben. Der Kuchen wurde, wie so oft, in einer kleinen Springform mit 18 Zentimetern Durchmesser gebacken. Wenn Ihr den Kuchen in einer 26er-Form backen möchtet, verdoppelt einfach die Menge aller Zutaten. Die Backzeit verlängert sich dann um etwa zehn Minuten.
Los geht’s, backen wir Birne-Helene-Käsekuchen.
Birne-Helene-Käsekuchen
Zutaten
Teig
- 100g Mehl
- 40g Zucker
- 25g Haferflocken
- 60g kalte Butter in kleinen Würfeln
- 1 bis 2 EL Kakaopulver (das Dunkle zum Backen)
Käsekuchenmasse
- 2 reife Birnen
- 500g Magerquark
- 2 Eier
- 1/2 Päckchen Puddingpulver Vanille
- 50g Zucker
Zubereitung
Zuerst den Backofen auf 170 Grad Ober-Unterhitze vorheizen und den Boden einer 18er-Springform mit Backpapier auslegen. Den Rand der Form fetten.
Für den Teig alle Zutaten mit den Knethaken des Mixers oder der Küchenmaschine (oder direkt mit den Händen) zu einem glatten Teig verkneten. Etwa die Hälfte des Teiges als Boden in der Springform ausrollen und mit einer Gabel mehrmals einstechen. Aus dem restlichen Teig einen Rand in der Form hochziehen.
Für die Füllung alle Zutaten bis auf die Birnen mit dem Schneebesen zu einer cremigen Masse verrühren. Zwei, drei Löffel der Creme auf dem Schokoboden verteilen. Dann die Birnen schälen, halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Die Birnen mit der Schnittfläche nach unten auf der Creme verteilen und die restliche Käsekuchenmasse darüber verteilen.
Der Birne-Helene-Käsekuchen backt im unteren Drittel des Backofens für gut 45 Minuten. Danach den Rost mit der Form in die mittlere Schiene schieben und für weitere 15 Minuten backen. Damit der Käsekuchen nicht traurig in sich zusammenfällt, darf er nach dem Backen langsam im Ofen abkühlen. Dazu die Backofenklappe einen Spalt breit öffnen (Holzlöffel dazwischen klemmen) und für ein Stunde abkühlen lassen. Erst dann die Form aus dem Ofen holen und den Kuchen in der Form mehrere Stunden lang auskühlen lassen. Im Idealfall hat er dafür über Nacht Zeit.
Wer mag, kann den Käsekuchen noch mit einer zum Fächer geschnittenen Birnenhälfte dekorieren – er schmeckt aber auch ganz ohne Deko richtig lecker.