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Kutter, Kirchen, Krabbenbrötchen: Ostfriesland {krimiundkeks unterwegs}

[Dieser Beitrag enthält unbeauftragte und unbezahlte Werbung, da ich Hotels, Restaurants und Orte nenne]

Aktives Entspannen: mit dem Rad durch die Krummhörn

Unser traumhaft schönes Osterwochenende nehme ich zum Anlass, um Euch heute an ein herrlich entspanntes Fleckchen zu entführen: krimiundkeks war unterwegs in Ostfriesland. Wie Ihr wisst, liebe ich neben Krimis und Backen auch das Reisen – und am allerliebsten habe ich es, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin. Für Radfahrer ist Ostfriesland natürlich das Paradies.

Spontan wie wir sind, hatten wir vor Kurzem beschlossen, über Ostern die Koffer zu packen und ein paar Tage Urlaub zu machen. Schon zweimal waren wir an Ostern in Leer und weil es uns dort so gut gefallen hat, sollte die Ostertour in diesem Jahr wieder dorthin führen. Wem Leer jetzt so gar nichts sagt: Die hübsche Stadt liegt in Ostfriesland, an Ems und Leda und ziemlich nahe an der holländischen Grenze. Leer hat um die 35.000 Einwohner, einen Hafen und eine wirklich sehenswerte Altstadt mit vielen Läden, einigen Restaurants und Cafés und Musuemsschiffen im Hafen.

Schick wohnen im ehemaligen Hafenspeicher

Durch Zufall hatten wir vor einigen Jahren das damals gerade ganz neu eröffnete „Hotel Hafenspeicher“  – direkt am Hafen gelegen – entdeckt. Sowohl Herr krimiundkeks als auch ich haben uns auf Anhieb in den großen, ehemaligen Hafenspeicher verguckt. Große Fenster, viel Licht, raue Backsteinwände, Holzböden und Zimmer ohne Firlefanz: Ein Hotel ganz nach meinem Geschmack. Wir hatten uns ein Doppelzimmer mit Frühstück gebucht und schnallten am Gründonnerstag die Fahrräder aufs Auto. Da die Wettervorhersage bombig war, wollten wir so viel wie möglich per Rad erkunden.

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Die Krabbenkutter-Flotte im Hafen von Greetsiel.

Wer in Ostfriesland mit dem Rad auf Entdeckungstour gehen möchte, kann es entweder so machen wie wir und einfach aufsteigen und den Radwegschildern folgen oder aber im Vorfeld planen und sich konkrete Touren heraussuchen. In der Tourist-Information Leer gibt es jede Menge Material, darunter auch Radkarten für Leer und Umgebung. Weil wir keine komplette Rad-Rundreise gemacht haben, haben wir uns für eine kostenlose, grobe Radkarte „Ostfriesland-Radtouren“ entschieden. Wir hatten in etwa eine Vorstellung davon, wohin wir radeln wollten und nahmen die Karte nur zur ungefähren Orientierung mit. Wer akkurater planen und Strecken im Detail ausarbeiten möchte, findet viele Karten mit Touren-Vorschlägen, Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants.

Von Greetsiel zum Otto-Leuchtturm

Während wir am Ostersamstag vom Hotel in Leer auf der Internationalen Dollard Route bis nach Ditzum und zurück gefahren sind, haben wir am Ostersonntag die Räder aufs Auto verfrachtet und sind bis kurz vor Greetsiel gefahren. Dort wollten wir unsere Radtour beginnen. Ach ja, Greetsiel… Das Dorf ist ein Örtchen wie aus dem Bilderbuch: Windmühlen, Kopfsteinpflaster, die Krabbenkutter-Flotte im Hafen, Backsteinhäuser, Brücken und nette Lokale und Geschäfte.

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Natürlich war uns klar: An so einem herrlich sonnigen Feiertag wie es der Ostersonntag in diesem Jahr war, sind wir nicht die einzigen, die sich für einen Besuch in Greetsiel entschieden haben. Schon am späten Vormittag drängten sich die Menschen in den kleinen Straßen. Ich persönlich mag es ja sehr, Menschen zu beobachten und mich einfach mitten im Gewimmel treiben zu lassen. Wer damit ein Problem hat, sollte Greetsiel besser an einem anderen Tag besuchen… 😉

Greetsiel liegt in der Krummhörn – genauer in der Gemeinde Krummhörn, die aber landläufig nur als „die Krummhörn“ bezeichnet wird. Kleine Orte mit sehr schönen Kirchen prägen diese Gegend Ostfrieslands. Drumherum sind Marschland, Natur und viel Weite.

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Die Krummhörn: Marschland und viel Natur.

Wenn Ihr Otto-Waalkes-Fans seid, erinnert Ihr Euch bestimmt an den gelb-rot-gestreiften Leuchtturm aus dem Film „Otto, der Außerfriesische“. Der steht auch in der Krummhörn und zwar bei Pilsum. Dorthin sind es mit dem Rad von Greetsiel etwas mehr als drei Kilometer. Der Radweg führt aus dem Ortskern am Deich entlang in Richtung Pilsum. Den Leuchtturm sieht man schon von Weitem. Man kann dort übrigens auch heiraten, nur mal so als Tipp…

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Wahrzeichen: der Pilsumer Leuchtturm.

Das Beste: Die Horden der Oster-Ausflügler sind exakt bis zum Leuchtturm geradelt, gelaufen oder mit dem Auto gefahren – danach gehörte der Radweg uns. Ab und ab kam uns mal jemand entgegen, aber auf dem größten Teil der Strecke waren wir echt allein und konnten Landschaft, Ausblicke, Wind und Sonne genießen.

Radeln inmitten von Schafen

Vom Pilsumer Leuchtturm sind wir weiter hinter dem Deich entlang bis nach Campen geradelt. Ab und an muss man an einem Gatter anhalten, da Schafe auf dem Deich weiden. Man radelt quasi mitten durch die Schafherden durch – woran die sich nicht im geringsten stören. Bei einem Campingplatz auf halber Strecke haben wir einen Getränkestopp eingelegt, bevor die Radtor weg vom Deich führte. Kurz vor Upleward ist mir ein Schild am Radwegweiser aufgefallen: „Kirchturm-Tour“. Da ich Kirchen sehr gerne anschaue und die Reiseleitung war, sind wir dem Schild gefolgt und standen plötzlich mitten in der schönsten Idylle. Upleward ist so bezaubernd hübsch, dass man das Gefühl hatte, mitten in einer Filmkulisse gelandet zu sein! Mit großen Augen habe ich mitten im Ort vor der Kirche samt Friedhof angehalten und direkt die Kamera aus dem Rucksack genestelt. Dicke, alte Bäume, ein Kunstwerk als Tor und rundherum ein Wassergraben – mal im Ernst, ist das nicht schön?

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Bilderbuchdorf Upleward.

Durch die Felder ging es allmählich zurück nach Greetsiel. Zwischendurch verwandelte sich der Radweg mal in eine Schotterpiste, was aber kein Problem für unsere Räder und uns darstellte. Die gesamte Tour war um die 40 Kilometer lang und ließ sich sehr gemütlich fahren. Da es ohnehin nur geradeaus geht, ist Radeln in Ostfriesland für jedes Level machbar. Ich zitiere eine Freundin: „Radfahren ist wie Meditation an der frischen Luft.“ Das kann ich so nur unterschreiben und diese Radtour war für mich der Inbegriff der aktiven Entspannung.

Fischbrötchen im Hafen von Greetsiel

In Greetsiel kannten wir nur ein Ziel: Ab in den Hafen und erstmal stärken. Wer gerne Fischbrötchen und Co. futtert, ist direkt am Hafen bei de Beer bestens aufgehoben. Bei den netten Damen an der Theke gibt es alles aufs Brötchen, was die Nordsee hergibt: Bismarck-Hering, Matjes, Makrele und – mein Favorit – natürlich Krabben. Dazu ein kühles Bierchen und gemütlich auf die Mauer vor der Fischbude setzen und dem Treiben im Hafen zuschauen. Das ist für mich Urlaub pur! Natürlich gibt es im Ort auch Fischrestaurants, wenn man lieber etwas Größeres und mit Messer und Gabel essen möchte. Es geht aber nichts über ein Fischbrötchen aus der Hand. 😉

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Fans des Desserts gehen in Greetsiel natürlich auch nicht leer aus. Wir haben uns für ein leckeres Eis in der Waffel entschieden und uns mit gefühlt 100 anderen in die Schlange vorm Eiscafé am Hafen eingereiht. Das Warten hat sich gelohnt, denn dort gibt es eine unglaublich große Auswahl an ausgefallenen Eiskreationen von Rum-Krokant über gebrannte Mandel bis Eierpunsch. Und die Wartezeit lässt sich perfekt damit überbrücken, Schwätzchen zu halten und treu dreinblickende Hunde zu knuddeln.

Herrlich entspannend, so ein Ostersonntag in Ostfriesland – wir waren sicher noch nicht zum letzten Mal da!

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Auch an Raspfeldern radelt man vorbei.

1 Kommentare

  1. Marita Weber sagt

    Ein herrlicher Bericht, der große Lust macht, dort Urlaub zu machen!

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