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Verbrecherjagd statt Auszeit: „Schatten über Kreta“

In ihrem Krimi schickt Christina Wermescher Kommissarin Anne Brandt auf eine gefährliche Mission

Eigentlich hatte Anne vor, sich eine Auszeit zu gönnen. Als Animateurin heuert die Kommissarin in einem Ferienhotel auf Kreta an. Doch statt Sport am Pool stehen bei ihr schon bald geheime Ermittlungen auf dem Stundenplan… Weil in ihrem letzten Einsatz bei der Kripo so einiges schiefgelaufen ist, beschließt Kriminalkommissarin Anne Brandt, dass es an der Zeit für eine Auszeit im Süden ist. Kreta soll es sein. Dort fängt sie als Animateurin in einem Ferienhotel an und hofft, schon bald durch einen vollen Tagesplan auf andere Gedanken zu kommen.

Cover: Midnight by Ullstein

Schon in ihrer ersten Sportstunde gibt sie Gas und bringt die gemütlichen Touristen ordentlich zum Schwitzen. Was bei ihrem Chef Marcel nicht besonders gut ankommt, findet ihre junge Kollegin Melina dagegen super. Schon bald hat Anne jede Menge Spaß in ihrem neuen Job und auch mit Melina und den beiden Kollegen Toni und Adrian versteht sie sich bestens und unternimmt in ihrer Freizeit Ausflüge mit den neuen Freunden.

Doch Anne wäre nicht Anne, wenn nicht auch im sonnigen Süden die Kommissarin in ihr durchkommen würde. Sie beobachtet einen Mann, der sich mehrmals an der Rezeption sehr seltsam benimmt – und kurz hintereinander werden Gäste des Hotels während eines Ausflugs überfallen und ausgeraubt. Klar, dass Anne den Dingen auf den Grund gehen muss und heimlich zu ermitteln beginnt. Dabei weiht sie die neugierige und immer auf Action versessene Melina ein.

Dummerweise haben die Verbrecher so gar keine Lust, dass ihnen eine erfahrene Kripo-Kommissarin auf die Schliche kommt. Durch ihre Ermittlungen in geheimer Mission bringt sich Anne gewaltig in Schwierigkeiten und nicht nur einmal wird es richtig gefährlich für sie…

„Schatten über Kreta“ ist kein knallharter Krimi, sondern eher eine angenehme Unterhaltung, die Lust auf Urlaub macht. Der Fall ist spannend erzählt und nimmt nach und nach Fahrt auf. Gleichzeitig laden die Beschreibungen der Orte, der Landschaft und des Trubels im Hotel dazu ein, vom Urlaub zu träumen und zumindest gedanklich auf Reisen zu gehen (ist ja gerade schwierig…). Die Atmosphäre, die Christina Wermescher in ihrem Krimi beschreibt, lässt Urlaubsflair aufkommen. Man kann förmlich das Meer rauschen hören und das leckere griechische Essen aus den Tavernen riechen.

Christina Wermescher hat mit Anne Brandt eine sympathische, toughe Kommissarin gestaltet, die ich gerne auf ihren Abenteuern begleitet habe. Dass sich parallel zum Fall auch noch eine Liebesgeschichte entwickelt, rundet den Cosy Krimi aus Kreta sehr gut ab. Zum Schluss klärt sich auch noch Annes Vergangenheit auf, über die sie ihren Kollegen gegenüber sonst doch eher schweigt. „Schatten über Kreta“ ist flüssig geschrieben und macht Lust auf einen zweiten Band. Ich hätte Spaß daran, Anne noch auf einem weiteren Abenteuer zu begleiten. Vielleicht ja wieder auf Kreta?

Christina Wermescher: „Schatten über Kreta“, Midnight by Ullstein, 277 Seiten, ISBN: 978-3-95819-302-4, 3,00 Euro (eBook)

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