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„Morgen, Klufti, wird’s was geben“: Ein Drama in 24 Katastrophen

Kult-Kommissar Kluftinger zeigt sich von seiner privaten Seite

Advent, Advent, die Bude brennt! Hoffentlich nicht bei Euch, aber beim Allgäuer Kult-Kommissar ist das gar nicht so abwegig. Vor allem dann nicht, wenn seine holde Erika kurz vor Weihnachten ins Krankenhaus muss und ihr „Butzele“ die Vorbereitungen für’s Fest ganz allein stemmen muss…

Noch 24 Tage, dann steht der Heilige Abend vor der Tür. Für viele beginnt jetzt die schönste Zeit des Jahres, in der es glitzern und funkeln muss, das Haus festlich geschmückt und das Festessen für die Feiertage geplant wird. In genau dieser Stimmung ist auch das Ehepaar Kluftinger. Doch während Ehefrau Erika voller Vorfreude ist, hat ihr brummeliger Gatte und Allgäuer Chefermittler Kommissar Kluftinger mit Hausputz und Besinnlichkeit nicht viel am Hut. Vermutlich würde er lieber Verbrecher stellen als sich auf Weihnachten einzustimmen.

Obwohl, wenn Erika ihre berühmten Spitzbuben backt, ist auch Klufti gar kein Grinch mehr. Wenn es ans Schmücken des Weihnachtsbaums im Wohnzimmer geht, hält er sich allerdings doch lieber zurück. Außerdem darf er auf keinen Fall die neueste Folge seiner Lieblings-Soap nicht verpassen. Doch genau diese wird ihm – oder vielmehr Erika – zum Verhängnis. Weil er lieber im Sessel lümmelt, anstatt der auf der Leiter stehenden Erika die Christbaumspitze anzureichen, stürzt Erika von der Leiter. Tschüss, Weihnachtsvorbereitungen. Hallo, Krankenhaus.

Das Drama nimmt seinen Lauf… „Morgen, Klufti, wird’s was geben“! Jetzt ist das „Butzele“ auf sich allein gestellt und voller Elan geht er die ganze Sache an. Ich will gar nicht zu viel verraten, aber die Vorstellung des Kommissars, der zu Hause lieber Erika machen lässt, der jetzt aber alles gibt, um das Haus zu schmücken, das Festessen vorzubereiten und auch noch schnell Erikas Dienst am Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt zu übernehmen – das treibt mir schon jetzt die Lachtränen in die Augen.

Klar, dass sich auch noch Joshi, der japanische Schwiegervater von Kluftingers Sohn Markus spontan ankündigt, trägt nicht gerade zur Chaosbeseitigung bei. Klar, dass Joshi seinem Allgäuer Freund „Kluftinger-San“ hilft, wo er nur kann.

Nicht, dass es zu Missverständnissen kommt: Einen Mordfall gibt es in „Morgen, Klufti, wird’s was geben“ nicht. Gut, eventuell wird Klufti selbst durch wilde Experimente mit gekoppelten Lichterketten fast zur Leiche – aber auch nur eventuell. Das Buch ist vielmehr ein Ausflug ins Privatleben des Allgäuer Kultkommissars. Volker Klüpfel und Michael Kobr haben mit „Morgen, Klufti, wird’s was geben“ eine herrlich kuriose Weihnachtsgeschichte geschrieben, die einen beim Lesen immer wieder laut lachen lässt.

Ich habe das kleine, 141 Seite dicke Buch an einem düsteren Sonntagnachmittag durchgelesen. Dabei habe ich immer wieder so laut losgeprustet, dass Herr krimiundkeks wissen wollte, was ich da eigentlich lese. Kurzerhand ist „Morgen, Klufti, wird’s was geben“ für ihn zum Hörbuch geworden. Ich habe angefangen, ein paar Passagen laut zu lesen und „musste“ damit Kapitel für Kapitel weitermachen. Herrlich, selten so gelacht.

Das Autoren-Duo hat einfach mal alles Kriminelle ausgeblendet. Das steht Klufti auch sehr gut. Das Buch ist ein sehr unterhaltsamer Adventskalender: Wer er schafft, die Geschichte nach einem Kapitel – sehr treffend als 24 Katastrophen bezeichnet – wegzulegen, kann vom 1. bis 24. Dezember jeden Tag eine Katastrophe lesen. Vielleicht gibt es aber auch Klufti-Fans, die sich über „Morgen, Klufti, wird’s was geben“ unterm Weihnachtsbaum freuen.

Ob zum Selberlesen oder Verschenken: Das Buch macht einfach einen Heidenspaß und Klufti einmal von der privaten Seite zu erleben, macht gleich noch viel mehr Lust auf den nächsten Kluftinger-Krimi.

Volker Klüpfel & Michael Kobr: „Morgen, Klufti, wird’s was geben“, Ullstein, 141 Seiten, ISBN: 978-3-550-05039-8, 14 Euro

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