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Das Böse lauert in der Nachbarschaft: „Verbrechen von nebenan“

Das Buch zum True-Crime-Podcast von Philipp Fleiter

Aus Verzweiflung zum Bankräuber werden, als Sektenführer eine ganze Gruppe Menschen in den Tod treiben und vom unscheinbaren Jungen zum Serienmörder werden: Die Fälle in „Verbrechen von nebenan“ sind ebenso authentisch wie schokierend.

„Verbrechen von nebenan“ ist nicht nur der Titel des Buches, das ich euch heute vorstelle, sondern auch der Titel von Philipp Fleiters Podcast. 2019 hat er seinen True-Crime-Podcast gestartet und jetzt sein erstes Buch herausgebracht. Jawoll, richtig gelesen: True Crime. Einen Tag vor Heiligabend mache ich mal eine kurze Besinnlichkeits-Pause und haue noch einen Buchtipp raus, der nicht auf allen Seiten etwas für schwache Nerven ist.

Verbrechen von nebenan

Mich faszinieren Kriminalfälle, nicht nur in fiktiven TV-Krimis und Büchern, sondern auch im echten Leben. Zu erfahren, was einen Menschen dazu bringt, ein Verbrechen – oder sogar einen Mord – zu begehen, finde ich unfassbar spannend. An dieser Stelle kann ich Euch gerne verraten, dass ich kurz vor dem Abi überlegt habe, Polizeipsychologin zu werden. Nach einem Gespräch mit einem Kripobeamten war mir dann aber doch klar: Psychologie und ich – das wird nix. Viel zu viel Mathe, Statistik und Co. Das war nun wirklich nicht meine Baustelle. Dann doch lieber Germanistik und anschließend Redakteurin. Dass mich Krimis und Verbrechen später doch einmal so stark beschäftigen würden, hätte ich damals nie gedacht…

Blick in menschliche Abgründe mit „Verbrechen von nebenan“

Zurück zum Buch. In „Verbrechen von nebenan“ stellt Philipp Fleiter zehn Fälle vor, die er zuvor noch nicht veröffentlicht hat. On top gibt es noch fünf der spektakulärsten Fälle, die bereits im Podcast zu hören waren. Auf den mehr als 300 Seiten ist einiges geboten: Ein Serienmörder, der nur „Die Bestie von Beelitz“ genannt wird gehört ebenso dazu wie die Geschichte von Kaufhaus-Erpresser Dagobert, der inzwischen eine echte Berühmtheit ist.

Wie auch im Podcast, kommen auch im gedruckten Buch nicht nur Philipp Fleiters Recherchen auf den Tisch, er lässt auch immer wieder andere Personen zu Wort kommen. In den Interviews geben unter anderem Rechtsmediziner Prof. Dr. Klaus Püschel, Kriminalhauptkommissar Oliver Huth, Kriminalpschologin Lydia Bennecke und die forensische Psachiaterin und Gutachterin Nahlah Saimeh Einblicke in ihre Arbeit. Eine echte Bereicherung, wie ich finde! Mir persönlich gefällt es immer besonders gut, wenn ich auch einmal hinter die Kulissen schauen und andere Perspektiven kennelernen darf.

„Verbrechen von nebenan“ kann man am Stück oder in einzelnen Häppchen lesen. Jeder Fall ist eine für sich abgeschlossene Geschichte. Hilfreich ist eine Karte zu Beginn jedes Kapitels. Die macht es dem Leser leichter, den Fall auch örtlich einzuordnen. Die Fälle haben sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz ereignet. In jedem Kapitel aka Fall erfahrt Ihr viele Hintergründe zum Täter und Philipp Fleiters Recherche macht deutlich, wie es zu den Taten kommen konnte. Zum Abschluss lest Ihr immer ein persönliches Fazit des Autors.

Zu den einzelnen Fällen möchte ich Euch gar nichts weiter verraten, nur so viel: Ihr werdet mit „Verbrechen von nebenan“ in jede Menge menschlicher Abgründe blicken… Daumen hoch und eine echte Leseempfehlung für alle True-Crime-Fans.

Philipp Fleiter: „Verbrechen von nebenan“, Goldmann Verlag, 368 Seiten, ISBN: 978-3-442-14275-0

1 Kommentare

  1. Das erinnert mich sehr an meine Nachbarn. Da hat man auch oft das Gefühl, der Teufel lebt nebenan. Wir mussten sogar schon einen Rechtsanwalt beauftragen. Der hat das Verhältnis aber nun etwas einfacher gemacht.

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