Wer italienische Desserts, Kuchen und Süßspeisen liebt, wird auch dieses Koch- und Backbuch lieben
Gelato, Cantuccini, Bisotti und saftige Kuchen: In Italien lässt es sich nicht nur hervorragend herzhaft, sondern auch süß schlemmen. Das beweist Autorin Leticia Clark mit ihrem Koch- und Backbuch „La Vita è dolce“ einmal mehr.
Ja, ich liebe Italien. Ich liebe die Sprache, die Lebensart, die Autos, Italo-Pop und natürlich auch das Essen. Und den Aperitivo, diese wunderbare Tradition, nach Feierabend auf dem Heimweg einen Zwischenstop auf einen Aperol oder ein anderes kühles Getränk, das immer mit kleinen Snacks wie Oliven, Chips oder anderen Kleinigkeiten serviert wird. Sobald wir in Italien im Urlaub sind, schließen wir uns da gerne an und genießen diese kleine Auszeit.
Für richtig gute „Dolci“, also Süßes, lasse ich alles stehen und liegen. Meiner Meinung nach gibt es in keinem anderen Land so eine große Vielfalt an gebackenen, gerührten oder gefroreren Leckereien wie in Italien. „La Vita è dolce“ kommt schließlich nicht von irgendwoher.
Bevor ich Euch das tolle Koch- und Backbuch mit eben diesem Titel vorstelle, verrate ich Euch noch kurz eins meiner Highlights. In der Oberstufe habe ich Italienisch gelernt und in der 12. Klasse an einem Schüleraustausch in Rom teilgenommen. Was für ein unfassbarer Zufall, dass ich bei den Großeltern meiner Gastschwester wohnte und Opa Mario vor seiner Rente als Patissier gearbeitet hatte! Seitdem bin ich großer Fan von granita di caffé, quasi gefrorenem und zu Crushed Ice zerkleinertem Espresso. An die selbstgemachte von Opa Mario ist allerdings nie wieder eine granitá rangkommen. Seufz… Ich sehe schon, der nächste Urlaub muss dringend wieder in Italien verbracht werden.
Bis dahin hole ich mir Italien einfach nach Hause. Das geht perfekt mit den Rezepten aus „La Vita è dolce.“ Autorin Leticia Clark ist selbst Konditorin und Köchin, schreibt aber über ihren Stil, dass sie „weder als Köchin noch als Konditorin immer präzise“ sei – und damit ist sie mir gleich doppelt sympathisch. Neben den mehr als 80 Rezepten von Eis bis festlicher Torte bekommt Ihr übrigens auch jede Menge Fachwissen, Tipps und natürlich Anekdoten im Buch. Sowas liebe ich ja, wenn ich noch etwas mehr zu Land zu Leuten lesen darf.
„La Vita è dolce“ ist unterteilt in diese sieben Kapitel:
- Kekse – Biscotti
- Tartes & Torten – Crostate
- Rührkuchen & Biskuit – Torte
- Desserts zum Löffeln – Dolci al cucchiaio
- Hefegebäck & Frittiertes
- Eis – Gelato
- Geschenke
Passend zum Sommerwetter habe ich mir einen Zitronenkuchen mit Ricotta und Olivenöl ausgesucht. Das Rezept hat mich beim Durchblättern direkt angesprungen und mit Olivenöl wollte ich schon länger mal etwas Süßes backen. Es hat alles perfekt gepasst: Zutatenmenge, Backzeit, Anleitung – und der Kuchen ist sowas von lecker und saftig geworden, Hammer!
„La Vita è dolce“ entführt mich direkt nach Italien
Die Rezepte sind mal mehr, mal weniger aufwändig, sodass sich für jedes Level und jeden Anlass das Passende findet. Mein Rührteig war ratzfatz gemixt und während der Kuchen backt, hatte ich genügend Zeit, um den Zitronen-Sirup zum Tränken herzustellen. Letitia Clark gibt im Teaser zu jedem Rezept hilfreiche Tipps: Zu welchem Anlass passt der Kuchen? Ist das Dessert kompliziert? Muss ma Ruhe- und Kühlzeiten einplanen? Lässt sich eine sehr ausgefallene Zutat ersetzen, wenn man sie nicht findet?
So erfährt man, dass für die Zubereitung der sardischen Sonnentörtchen mit Ricotta eine Nudelmaschine hilfreich ist und dass sich das Aroma von grünen Zitronen mit einem Trick auch ganz ohne grüne Zitronen erzeugen lässt.
Ihr findet sowohl Rezepte für schnelle Kekse und Rührkuchen als auch traditionelle und hierzulande wenig bekannte Rezepte wie ein neapolitanischr Osterkuchen oder Brioche-Brötchen mit „Dutt“, die man auf Sizilien gerne zum Frühstück isst.
Ich kann mich nicht sattsehen an den schönen Fotos in „La Vita à dolce“, sie fangen nicht nur die Leckerchen, sondern auch Stimmungen so passend ein, dass man sich direkt nach Italien versetzt fühlt. Das Buch ist übrigens sehr hochwertig verarbeitet und das Papier hat eine tolle Haptik. Das macht es auch zu einem Geschenk für Italien-Fans – oder Ihr beschenkt Euch einfach mal selbst.
Besonders rührend: Letitia Clark widmet „La Vita è dolce“ ihrer Oma mit diesen Worten: „Mögen im Gedenken an dich stets Kekse an meinem Bett stehen.“ Das war Omas Marotte, immer etwas Süßes in Reichweite zu haben…
Letitia Clark: „La Vita è dolce“, Dorling Kindersley, 272 Seiten, mehr als 200 Fotos, ISBN 978-3-8310-4341-5, 29,99 Euro
Hallo liebe Christina,
hm, das Backbuch schaut, aber optisch überhaupt nicht wie ein Backbuch aus oder?
Was ich persönlich schon mal sehr interessant finde…
LG…Karin..