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Klufti isch bäck: „Lückenbüßer“ – Neues aus dem Allgäu

Da ist er endlich, der neue Kluftiger-Fall von Klüpfel und Kobr

Ein Kommissar, der in die Politik geht, ein kniffeliger Fall und ein paar Verschwörungstheoretiker kommen auch noch um die Ecke: „Lückenbüßer“ bietet Lokal-Krimi-Spaß vom Feinsten.

Da ist er endlich wieder: Kommissar Kluftinger ist zurück oder, wie der Allgäuer wohl sagen würden: „Klufti isch bäck!“ Und wie er back is… Für den Übergangs-Polizeipräsidenten geht es direkt in die Vollen. Bei einer Anti-Terror-Übung in den Bergen wird es plötzlich ernst, denn ein Kollege kommt ums Leben.

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Die Übung „Alpenglühen“, an der jede Menge Polizisten und auch die Bundeswehr beteiligt sind, läuft plötzlich aus dem Ruder. Während Kluftiger, als Verantwortlicher für die Übung, zunächst davon ausgeht, bei der Meldung über einen Toten handele es sich um einen Teil der Übung, liegt der Polizist tatsächlich tot im Wald. Dass er jetzt aufklären muss, warum der Mann – den niemand kannte – ums Leben gekommen ist, passt Klufti gar nicht in den Kram.

Schließlich hat er Großes vor: Er kandidiert für die Wahl zum Gemeinderat und will in der Lokalpolitik mitmischen. Mit Wahlplakaten, Reden und allem drum und dran. Dummerweise hat sein Erzfeind Doktor Langhammer exakt denselben Plan. Ein Toter und den Doktor als politische Konkurrenz: „Priml“, um es mit Kluftinger zu sagen.

Es geht zur Sache in „Lückenbüßer“. Wie bei allen Klufti-Fällen des Autoren-Duos Volker Klüpfel und Michael Kobr musste ich mich zwingen, das Buch nicht am Stück wegzulesen. Die beiden Autoren haben es einfach drauf, Spannung, Humor, Kriminalfall und das überaus unterhaltsame Privatleben von Kommissar Kluftinger zu einem sauguten Lokalkrimi zu verbinden.

Natürlich findet Klufti schnell heraus, dass es sich bei dem Toten im Wald nicht um ein Unfallopfer einer missglückten Übung handelt, sondern um einen Mordfall. Die Suche nach dem Mörder beginnt. Dabei stoßen Klufti und seine Kollegen auch auf die sehr unangenehme Spezies der Corona-Leugner und Reichsbürger… „Wow“, habe ich an manchen Stellen gedacht. Den Bogen zwischen idyllischem Allgäu, kauzigem Kommissar und den sogenannten „Querdenkern“ zu schlagen, ist richtig gut gelungen.

Über Kluftis Ausflug in die Politik und den damit verbundenen Einstieg in Social Media hat mich zuerst schmunzeln lassen, aber an manchen Stellen ist mir das Lachen dann doch vergangen. Wie schnell einem das Wort im Mund herumgedreht wird und aus einem vermeintlich harmlosen Statement ein echter Shitstorm wird, ist sehr realistisch dargestellt.

Die Mischung macht’s, auch in „Lückenbüßer“. Die Handlung auf den knapp 430 Seiten ist nicht einmal langatmig geworden, sondern hat bis zum Schluss zum Weiterlesen animiert. Ich freue mich jedenfalls schon auf den 14. Fall mit Kommissar Kluftinger.

Falls zu Euren guten Vorsätzen für 2025 „mehr lesen“ gehören solltet: Fangt direkt mit „Lückenbüßer“ an. Und falls noch jemand einen Wahlslogan für die Bundestagswahl sucht, wie wäre es damit: Wählt’s den Klufti. Also mich. Und jetzt lasst mir meinen Frieden, ich muss endlich was schaffen, Himmelarschkreizkruzifixmalefizsaubande!“

Volker Klüpfel & Michael Kobr: „Lückenbüßer“, Ullstein, 432 Seiten, ‎ISBN: 978-3550201479, 24,99 Euro (Hardcover), 21,99 Euro (eBook).

1 Kommentare

  1. Karin sagt

    Hallo liebe Christina,

    Danke für die schöne Mischung an Lesestoff in Verbindung mit leckeren Rezepten für das Süße im Leben.

    Einen guten Start ins neue Jahr..LG..Karin..

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