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„Steirerquell“: Sandra Mohr ermittelt zum achten Mal

Der achte Band in Claudia Rossbachers Steirer-Reihe ist nichts für schwache Nerven

Ziemlich genau ein Jahr nach Band sieben, „Steirerpakt“, ist jetzt der neue Krimi von Claudia Rossbacher erschienen: In „Steirerquell“ ermitteln Sandra Mohr und ihr Macho-Chef Sascha Bergmann in einem besonders grausaumen Fall. Auch wenn das Cover etwas anderes vermuten lässt: Im ansonsten so beschaulichen Thermenland Steiermark geht es alles andere als idyllisch zu und der neue Fall lässt vor allem Frauen den Atem stocken… Auf den ersten Seite hatte ich ein kleines Déja-vu: Wie schon sein Vorgänger beginnt auch dieser neue Steirer-Krimi auf einer Hochzeit. Sandra Mohr und Sascha Bergmann samt Tochter sind auf der Hochzeit einer Kollegin, als Sandras Handy vibriert. Dass sie den Anruf während der Trauung nicht angenommen hat, bereut sie nur kurze Zeit später, denn die Mailbox gibt eine grausige Nachricht wieder. Der Anruf kam von Sandras bester Freundin Andrea und war ein regelrechter Hilferuf. Nach einigen panisch gestammelten Worten bricht die Nachricht ab und Andreas Handy ist nicht mehr erreichbar.

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Klar, dass bei Sandra sofort alle Alarmglocken schrillen und sie sich auf die Suche nach ihrer Freundin macht. Heiklerweise wollte die sich zu einem Thermen-Wochenende mit ihrem Zahnarzt und Lover treffen (der natürlich verheiratet ist). Noch während Sandra recherchiert, wo genau Andrea das Wochenende vebringen wollte und ob sie überhaupt dort angekommen ist, wird eine verkohlte Frauenleiche in einem verlassenen Pferdestall gefunden. Im Schuppen nebenan: Andreas Auto! Sandra ist dem Nervenzusammenbruch nahe und kaum zu beruhigen. Sollte die tote Frau wirklich ihre beste Freundin sein? Wie kommt ihr Auto an den Fundort? Und sollte sich der charmante Zahnarzt am Ende als Mörder entpuppen?

Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt

Für Sandra und Bergmann beginnen nervenaufreibende Ermittlungen, die in einen Wettlauf gegen die Zeit ausarten, als sich herausstellt, dass es sich bei der Toten doch nicht um Andrea handelt. Sandra setzt alles daran, ihre offensichtlich entführte Freundin zu finden und zu verhindern, dass sie das nächste Opfer des Frauenmörders wird…

Wow, Claudia Rossbacher nimmt im achten Fall für ihr sympathisches Ermittlerteam extrem viel Fahrt auf! Man kommt stellenweise kaum zum Luftholen und zumindest mir ging es so, dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen, weil die Handlung im Verlauf immer spannender wurde. An „Steirerquell“ passt alles: Die Handlung hat Hand und Fuß und extrem viel Spannung und die Charaktere sind überzeugend angelegt. Die schon zur Gewohnheit gewordenen Kabbeleien zwischen Sandra und ihrem Macho-Chef Bergmann fehlen natürlich ebenso wenig wie eine große Portion Lokalkolorit. Das neugierige Nachbarspaar bekommt ebenso sein Fett weg wie andere Grantler – teilweise habe ich sehr schmunzeln müssen, weil die Autorin so herrlich klischeehafte Personen beschreibt.

Mohr und Bergmann machen einfach Spaß, und auch Leser, die bisher keinen Krimi der Steirer-Reihe gelesen haben, dürften ohne Schwierigkeiten Zugang zur Handlung finden. Und wer so seine Schwierigkeiten mit den Steirischen Dialektbegriffen hat, kann zum kleinen „Wörterbuch“ am Ende des Buches greifen. Seit dem ersten Steirer-Krimi liefert Claudia Rossbacher den Nicht-Steirern diesen kleinen Service mit – und spätestens nach diesen 279 Seiten weiß jeder mit dem Wort „Badewaschel“ das Passende anzufangen…

Fazit: „Steirerquell“ fügt sich perfekt in die Steirer-Reihe ein und bringt alles mit, was einen guten Krimi ausmacht: eine spannende Handlung, knifflige Ermittlungsarbeit, bis ins Detail angelegte Charaktere und ein Ermittlerduo, das man auch gerne in einem neunten Fall bei der Arbeit begleitet.

Claudia Rossbacher: „Steirerquell“, Gmeiner-Verlag, 279 Seiten, ISBN 978-3-8392-2265-2, 15 Euro (Taschenbuch), 11,99 Euro (eBook)

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