Der cremige Käsekuchen à la Bienenstich wird getoppt von knusprigem Mandel-Karamell
Angeschnallt und festgehalten: Hier kommt ein neuer Kandidat für die Rubrik „Klassiker goes Käsekuchen“. Heute habe ich mir einen der beliebtesten Kuchen vorgenommen, den so gut wie jeder Bäcker in seinem Sortiment hat, den Bienenstich. Die Kombination aus Teig, cremiger Füllung und knusprigem Mandel-Karamell lässt sich perfekt auf einen Käsekuchen übertragen…
Bevor es ans neue Rezept für den Bienenstich-Käsekuchen geht, möchte ich Euch aber noch von einer ganz besonderen Erfahrung erzählen, die ich in dieser Woche gemacht habe. Eigentlich als verfressen und Cookiemonster bekannt, habe ich mich für drei Tage in das Abenteuer Saftfasten gestürzt. Ja, ganz richtig gehört: Für drei Tage lang gab es außer einer feinen Auswahl an Obst- und Gemüsesäften, Tee und Wasser nichts zu essen. Und warum das Ganze?
Ganz einfach: Weil ich zu dem Entschluss gekommen war, dass ein Reset angebracht wäre. Keine Ahnung, ob man das wissenschaftlich korrekt so bezeichnen kann und ob an dieser ganzen Detox-Wissenschaft oder -Religion wirklich etwas dran ist. Wie auch immer, mein Ziel war es, nach einem radikalen Einschnitt bewusster zu essen und vor allem bewusster zu naschen. Kennt Ihr das auch? Wenn man nicht darüber nachdenkt, landen ganz oft Dinge im Mund, obwohl man gar keinen Hunger hat. Der Kollege hat Kuchen vom Bäcker dabei, klar nimmt man ein Stück. Oh, ein Schoko-Ei, rein damit. So heimlich, still und leise schleichen sich Naschereien ein, die man unbewusst futtert und sich dann wundert, wieso die Hosen immer enger werden.
Backen und genießen – ganz bewusst
Damit sollte Schluss sein. Von Montag bis Mittwoch war also Saftfasten angesagt und ich muss überrascht sagen, dass es mir viel weniger schwer gefallen ist, als ich befürchtet hatte. Essende Kollegen, der Gatte, der sich abends eine türkische Pizza einverleibt: alles kein Problem.
Obwohl, die Saftmischung mit Roter Bete hat mich an meine ganz persönlichen Grenzen geführt, das Gebräu aus der Hölle hat geschmeckt wie Pfütze riecht, und zwar die ganz dreckigen Pfützen. Pfui Teufel… Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Gelüste auf Süßes sind verschwunden und ich fühle mich top dabei.
So, und was heißt das jetzt für den Blog? Gibt’s hier keinen Kuchen mehr? Wird der Laden am Ende dichtgemacht? Ein klares: Nein! Natürlich backe ich weiterhin und das ist ja das Schöne: Ich möchte, dass Süßes und vor allem selbstgebackene Kekse und Kuchen etwas ganz Besonderes sind, das man eben nicht einfach so nebenbei in sich hinenstopft, sondern bewusst genießt und sich eine kleine Auszeit mit Kaffee und lieben Menschen gönnt. Zu dem einen oder anderen Rezept ohne Industriezucker, das es auf krimiundkeks schon gibt – wie diesen Orangenkuchen -, werden sich bestimmt noch weitere gesellen, aber sonst ändert sich nichts. Versprochen. Kuchen backen und genießen ist so etwas herrlich Sinnliches, das möchte ich auch liebend gerne weiter mit Euch teilen!
Knuspriger Mandel-Karamell: typisch Bienenstich
Dann würde ich sagen: Gönnen wir uns mal etwas richtig Feines und backen einen Bienenstich-Käsekuchen. Klassisch gehört zum Bienenstich eine Füllung aus Buttercreme. In Käsekuchen ausgedrückt heißt das: Buttercreme sucht man natürlich vergebens, dafür gibt es eine locker-cremige Füllung aus Quark, Eiern, Zucker und etwas Mandelmilch. Oben drauf kommt der leckerste Bestandteil des Bienenstichs, eine köstliche Schicht aus Mandeln, Butter und Zucker, die beim Backen herrlich kross wird.
Die Zutaten für meinen Bienenstich-Käsekuchen reichen für einen kleinen Kuchen mit 18cm Durchmesser. Wenn Ihr den Kuchen in einer „normalen“ Springform backen möchtet, könnt Ihr die Zutaten einfach verdoppeln. Die Backzeit fällt dann auch ungefähr 15 Minuten länger aus. Natürlich könnt Ihr, wie beim Bienenstich-Klassiker, Mandelblättchen nehmen. Ich habe Stifte genommen, weil die Mandelblättchen gestern ganz einfach ausverkauf waren und ich nicht wegen einer Tüte Mandeln in noch einen Laden fahren wollte. 😉 Geschmacklich bleibt die Sache gleich.
Bienenstich-Käsekuchen
Zutaten
Für den Mürbeteig
- 100g Mehl
- 1/2 TL Backpulver
- 35g Zucker
- 65g kalte Butter in kleinen Würfeln
Für die Füllung
- 500g Magerquark
- 2 Eier
- 50g Zucker
- 1/2 Päckchen Vanillepuddingpulver
- ein Schluck Mandelmilch (oder „normale“ Milch)
Für das Mandel-Karamell
- 125g Mandeln (Blättchen, Stifte, gehackte oder alles zusammen)
- 70g Butter
- 40g Zucker
Zubereitung
Zuerst wird eine Springform mit Backpapier ausgelegt und der Backofen auf 170 Grad Ober-Unterhitze vorgeheizt.
Für den Mürbeteig werden alle Zutaten so lange miteinander verknetet, bis ein glatter Teig entstanden ist. Sollte er noch zu sehr kleben, einfach ein wenig Mehl unterkneten. Knapp die Hälfte des Teiges auf dem Boden der Springform ausrollen und mit einer Gabel mehrmals einstechen – damit verhindert Ihr, dass der Teig beim Vorbacken Blasen wirft. Der Teigboden backt auf der mittleren Schiene des Backofens für etwa 10 Minuten.
In der Zwischenzeit wird die Käsekuchenfüllung gerührt. Dafür einfach alle Zutaten mit dem Schneebesen des Mixers oder der Küchenmaschine so lange verrühren, bis eine glatte, cremige Masse entstanden ist.
Jetzt dürfte der Boden auch vorgebacken sein. Die Form aus dem Ofen holen und etwas abkühlen lassen. Danach aus dem restlichen Teig einen Rand formen. Das geht am besten, wenn Ihr kleine Stücke abteilt, zu Würsten rollt und am Rand der Backform zu einem flachen Rand drückt. Füllt die Quark-Creme in die Form und backt den Kuchen im unteren Drittel des Backofens für etwa 15 Minuten.
Während der Kuchen backt, werden Butter und Zucker in einen kleinen Topf gegeben und auf dem Herd geschmolzen. Hat sich die Butter aufgelöst, die Mandeln einrühren. Den Kuchen aus dem Herd nehmen und die Mandelmasse darauf verteilen.
Glatt streichen – vorsichtig, damit sie nicht in den Käsekuchen einsinken kann – und den Kuchen für etwa 50 Minuten weiterbacken. Die Mandel-Karamell-Schicht sollte lecker braun geworden sein und der Kuchen nicht mehr „schwabbeln“, wenn Ihr die Form bewegt. Der Bienenstich-Käsekuchen braucht genügend Ruhe, um ohne Stress abzukühlen. Am besten lasst Ihr ihn für einige Stunden bei leicht geöffneter Ofenklappe im Ofen abkühlen und holt ihn erst dann heraus. Bekommt Käsekuchen zu schnell zu viel kalte Luft ab, sackt er in sich zusammen. Wie Ihr auf den Fotos leider sehen könnt, habe ich ihm diese Ruhe nicht gegönnt und der Rand hat sich teilweise vom Kuchen abgelöst – geschmeckt hat er natürlich trotzdem! 😉
Hallo 🤗
Wollte fragen welche Größe hat die Springform
Liebe Grüße
Diane 😉
Hallo Diane,
die Form hat einen Durchmesser von 18 Zentimetern, wie im Rezept angegeben.
Liebe Grüße
Christina
Die Größe der Springform wurde im Rezept nicht angegeben
Hallo Silvia,
doch, die Größe der Springform habe ich im Beitrag genannt. Schau mal im Absatz über dem Block, in dem die Zutaten aufgelistet sind: Dort steht, dass der Kuchen in einer 18er-Springform gebacken wurde und Du die Zutaten einfach verdoppeln kannst, wenn Du den Kuchen in einer 26er-Form backen möchtest.
Viele Grüße
Christina
P.S.: Wir Blogger freuen uns übrigens nicht nur über jedes Feedback, sondern auch über eine wertschätzende Kommunikation. Für ein kurzes „Hallo“ zum Beispiel findet sich immer Zeit.
Hallo Christina,
auch ich gehöre offensichtlich zu den Menschen, die nicht richtig lesen können 🙈.
Beim ausrollen des Teigs in meiner 26cm Springform wunderte ich mich, dass der steig so dünn war und nicht reichte. Also habe ich kurzerhand noch mal die gleiche Menge Teig gemacht und den Boden vorgebacken. Beim Vorbereiten der Füllung habe auch ich gemerkt, dass deine Mengen für eine kleine Springform sind. Weil ich leider nicht mehr Quark hatte, musste die angegebene Menge reichen. Das Mandel-Karamell habe ich in doppelter Menge gemacht. Die Backzeit habe ich um etwa 10 Minuten reduziert, den Kuchen in der Form auskühlen lassen. Er hat uns super gut geschmeckt und ich werde ihn ganz sicher wieder backen. Beim nächsten Mal gleich mit doppelter Menge 😍
Liebe Ingrid,
oh nein, was für ein Stress! 😉 Aber: Improvisation ist alles. Freut mich sehr, dass Dir der Käsekuchen geschmeckt hat.
LG Christina