Ein opulentes Törtchen mit Erdnuss-Karamell-Tropfen
Ab und an darf es auch mal ein bisschen opulenter sein – an Weihnachten zum Beispiel. Ein klarer Fall von opulent, köstlich und dekorativ ist meine Erdnuss-Karamell-Tarte. Das Highlight sind die karamellisierten Erdnuss-Tropfen on top.Sahnige Torten und festliche Dekorationen sind bei meinen Rezepten auf dem Blog ja eher die Ausnahme. Manchmal heißt das Motto allerdings „mehr ist mehr“. Dann muss ich einfach mal aus dem Vollen schöpfen und eine kleine Sünde zaubern. Wie gut, dass nächste Woche Weihnachten ist und die Feiertage der perfekte Anlass für ein opulentes Törtchen sind.
Ich sage nur Sahne, Schokolade, Karamell, Erdnüsse… Na, ist das was? Auch wenn in diesem Jahr die Gäste an der weihnachtlichen Kaffeetafel sehr übersichtlich sein werden: Man kann auch für einen kleinen Kreis etwas Feines backen (und wenn nur wenige Gäste kommen, bleibt mehr für den Nachmittagskaffee am nächsten Tag, ohne dass man noch etwas Neues backen muss – win win!).
„Schuld“ an dieser lecker-sündigen Erdnuss-Karamell-Tarte ist Herr krimiundkeks. Auf die Frage „Welchen Kuchen würdest du dir wünschen?“ kam die Antwort, dass Schokolade und Erdnüsse toll wären. Wenn noch Karamell mitspielen würde, wäre das auch nicht verkehrt. Ok, verstanden soweit. Klar, dass der größte Erdnuss-Schokoladen-Fan überhaupt diesen Vorschlag gemacht hat. 😉 Und weil ich letztens diese tolle Deko mit den karamellisierten Nüssen gesehen habe, die wie Zuckertropfen wirken, notierte ich mir diese Idee gleich auch noch dazu.
Herausgekommen ist eine Tarte, deren Basis aus einem simplen dunklen Mürbeteig besteht. Darauf kommt eine Schicht Erdnuss-Karamell, das von einer dünnen Schicht flüssiger Kuvertüre bedeckt wird. Diese ist das „Fundament“ für die Sahnetupfen, die aufgespritzt werden.
Was die Herstellung der Karamell-Erdnuss-Tropfen angeht, habe ich leider keine Fotos für Euch. Der Grund ist ganz einfach der: Ich war allein und musste höllisch aufpassen, dass das Karamell nicht zu schnell fest wird im Topf. Da war leider keine Zeit mehr, noch Fotos zu machen. Ihr findet aber online einige Tutorials, wenn Ihr nach Karamell und Nüssen sucht.
Die Erdnuss-Karamell-Tarte könnt Ihr übrigens super vorbereiten. Den Boden könnt Ihr vorab backen, weil er ohnehin komplett auskühlen muss. Auch das Karamell und die Schokoladenschicht könnt Ihr schon einen Tag vor dem Servieren machen. Die Erdnuss-Tropfen sowieso. Nur die Sahnetupfen würde ich erst an dem Tag aufsetzen, an dem Ihr die Erdnuss-Karamell-Tarte essen wollt. Vorsicht ist bei der Deko angesagt: Sitzen die Karamell-Tropfen zu lange auf der Sahne, wird der Zucker – denn nichts anderes ist das Karamell ja – flüssig und verbindet sich mit der Sahne.
Jetzt aber genug der Tipps, es geht los!
Erdnuss-Karamell-Tarte mit karamellisierten Erdnuss-Tropfen
Zutaten für eine rechteckige Tarteform
Mürbeteig
- 250g Mehl
- 150g Butter
- 75g Zucker
- 1 EL Backkakao
- 1 EL kaltes Wasser
- getrocknete Hülsenfrüchte zum Blindbacken
Erdnuss-Karamell
- 125g Zucker
- 200ml Sahne
- 100g ungesalzene Erdnüsse
- 2 EL Butter
- 50g Kuvertüre (Vollmilch oder Zartbitter)
Sahnetupfen
- 250ml Sahne
- 1 Päckchen Sahnesteif
- Zucker nach Lust und Laune – hier gibt es keine Vorgabe, denn jeder mag es unterschiedlich mehr oder weniger süß
Erdnuss-Deko
- 4 EL Zucker
- ungesalzene Erdnusskerne
- Zahnstocher
Zubereitung
Zuerst wird der Tarteboden gebacken. Alle Zutaten mit den Knethaken des Mixers oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig für etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen. In der Zwischenzeit könnt Ihr den Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und die Tarteform einfetten.
Den Teig nach der Ruhezeit aus dem Kühlschrank nehmen und als Boden in der Form ausrollen und in den Rand drücken. Stecht den Teigboden mit einer Gabel ein paarmal ein und legt einen Bogen Backpapier auf den Teig. Darauf verteilt Ihr jetzt die getrockneten Hülsenfrüchte. Sie imitieren die Tartefüllung und sorgen dafür, dass der Boden gleichmäßig gebacken wird. Der Tarteboden backt im vorgeheizten Ofen in der mittleren Schiene für 25 Minuten.
Anschließend nehmt Ihr die Form aus dem Ofen, entfernt vorsichtig (!!!) die Hülsenfrüchte und das Backpapier und lasst den Boden auf einem Rost auskühlen. Die Hülsenfrüchte werden beim Backen wirklich höllisch heiß, seid also bitte echt vorsichtig, sonst könnt Ihr Euch übel die Finger verbrennen! Die Hülsenfrüchte könnt Ihr übrigens aufheben und mehrfach wiederverwenden, wenn Ihr etwas blindbacken möchtet.
Ist der Boden abgekühlt, kommt die Füllung an die Reihe. Für das Erdnuss-Karamell gebt Ihr Butter, Zucker und Sahne in einen kleinen Topf und lasst alles aufkochen. Wenn die Butter flüssig und der Zucker geschmolzen ist, rührt Ihr die Erdnüsse unter die Karamellmasse. Ihr könnt alles noch etwas einkochen lassen und dann auf den Tarteboden gießen.
Jetzt kommt Trick 17: Hackt die Kuvertüre in grobe Stücke und verteilt die Stücke auf dem noch heißen Karamell. Das sorgt dafür, dass die Kuvertüre schmilzt und Ihr könnt sie vorsichtig mit einer kleinen Winkelpalette oder einem glatten Messer auf dem Karamell verstreichen. Abkühlen und fest werden lassen. Das dauert eine Weile, weil die Erdnuss-Karamell-Masse die Wärme ziemlich gut hält.
Die Wartezeit könnt Ihr aber super nutzen, um die Erdnuss-Tropfen für die Deko herzustellen. Gebt den Zucker in einen Topf und lasst ihn schmelzen – dabei bitte nicht umrühren, einfach in Ruhe schmelzen lassen und geduldig bleiben… Sucht Euch aus den Erdnüssen ein paar komplette Exemplare heraus und spießt sie ganz vorsichtig auf Zahnstocher. Das ist echt fitzelig und ich kann Euch verraten, dass Euch einige Nüsse auseinanderbrechen werden. Das war bei mir auch so… Wenn das Karamell flüssig ist, vom Herd nehmen und einige Minuten warten. Dann ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, an dem die Masse weder zu flüssig noch zu fest ist – das Zeitfenster ist extrem kurz!
Taucht die Erdnuss mit dem Zahnstocher in das Karamell und zieht sie vorsichtig wieder heraus, sodass sich ein langer Karamellfaden bildet und die Erdnuss aussieht wie ein Tropfen. Kopfüber aushärten lassen (das geht sehr schnell) und die nächste Nuss karamellisieren. Seht es einfach als Meditationsübung, das dauert nämlich eine ganze Weile. Vielleicht müsst Ihr das Karamell auch immer mal wieder erwärmen, weil es zu hart geworden ist. Ich finde, dass sich die Mühe aber echt lohnt und die Erdnuss-Karamell-Tropfen einfach toll aussehen.
Bis zur Tortendeko habe ich die Nüsse auf den Zahnstochern in die Zuckerdose gesteckt. Man kann sie aber auch auf einem Stück Backpapier liegend aufbewahren.
Zum Schluss kommen noch die Sahnetupfen auf die Erdnuss-Karamell-Tarte. Schlagt die Sahne mit dem Zucker und dem Sahnesteif auf, bis sie standfest ist. Hebt die Tarte vorsichtig aus der Form und setzt sie auf eine Tortenplatte. Dann die Sahne in einen Spritzbeutel mit großer Lochtülle füllen und die Sahne als Tupfen dicht an dicht auf die Tarte spritzen. Zu allerletzt noch die Erdnuss-Karamell-Tropfen auf den Sahnetupfen verteilen. Wer sich gar nicht mehr einkriegt vor Dekadenz, kann als i-Tüpfelchen auch noch goldenes, essbares Glitzerpulver auf die Tarte stäuben. Mehr Luxus-Törtchen geht ja wohl kaum…
Ach ja: Alle Weihnachtsrezepte findet Ihr auf der Seite Weihnachtsbäckerei!