Der Klassiker aus Rührteig, Kirschen, Buttercreme und Schokolade für besondere Anlässe
Besondere Anlässe schreien förmlich nach besonderen Kuchen. Zum 40. habe ich mir letzte Woche einen echten Klassiker gebacken: Donauwelle auf dem Blech. Das Rezept samt Tipps für perfekte Buttercreme verrate ich Euch in diesem Beitrag. Manchmal muss man es einfach krachen lassen! Auch in Zeiten wie diesen, die großen Feten einen fetten Strich durch die Rechnung machen. Aber davon lasse ich mir die Laune mal gerade gar nicht vermiesen. Man wird schließlich nur einmal 40. Eine Feier im kleinsten aller Kreise war auf jeden Fall drin. Klar, dass es für die Kern-Family ein besonderer Kuchen sein durfte. Zur Feier des Tages habe ich einen Klassiker gebacken, den die Schwester meiner Oma in Perfektion backen konnte: Donauwelle. Wobei ich immer noch überlege, ob es korrekterweise „Donauwelle“ oder „Donauwellen“ heißt. Wer es weiß: Ich nehme jede Erklärung gerne an!
Ob Einzahl oder Mehrzahl, eins gehört auf jeden Fall zur guten alten Donauwelle: Buttercreme. Das ist tatsächlich so gut wie der einzige Kuchen, bei dem ich auch mal Buttercreme esse. Liegt vermutlich daran, dass es keine fette, mit Buttercreme zugespachtelte Torte ist, sondern Schnittchen, in denen auch noch Rührteig, Kirschen und Schokolade eine Rolle spielen. Die feine Cremeschicht zwischen Teig und Schokoguss gehört einfach dazu.
Damit Buttercreme nicht gerinnt, sondern fein und cremig wird, muss man ein paar Kleinigkeiten beachten. Das Allerwichtigste: Pudding und Butter müssen dieselbe Temperatur haben. Ich koche mir den Pudding am Vortag und lasse ihn zusammen mit dem Stück Butter über Nacht in der Küche stehen. Dann hat am nächsten Tag Beides Zimmertemperatur und verbindet sich beim Rühren problemlos. Kommt der Pudding aus dem Kühlschrank zur zimmerwarmen Butter, trennt sich die Masse beim Rühren und gerinnt. Bei uns sagt man, „es hoddelt“. Falls das passieren sollte, ist trotzdem noch nicht alles verloren. Man kann in diesem Fall ein Stück Kokosfett (Palmin) schmelzen und im heißen Zustand vorsichtig unter die geronnene Creme rühren und die Buttercreme so retten. Wichtig ist außerdem, dass der Pudding esslöffelweise unter die Butter gerührt wird. Mit etwas Geduld ist der Weg zur perfekten Buttercreme also gar nicht so steil. Benutzt für Buttercremes unbedingt gute Butter, keine Margarine!
Donauwelle schmeckt übrigens umso besser, wenn man den Kuchen einige Stunden durchziehen lässt – es sei denn, die Lust auf Kaffee und Kuchen ist riesengroß…
Donauwelle
Zutaten für einen Kuchen von 30 x 30cm
Rührteig
- 200g weiche Butter
- 120g Zucker
- 4 Eier
- 300g Mehl
- 2 TL Backpulver
- einen Schluck Milch
- 2 EL Backkakao
- 1 Glas Sauerkirschen (720g)
Buttercreme
- 450ml Milch
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 60g Zucker
- 200g weiche Butter
Schokoglasur
je 100 Vollmilch- und Zartbitterkuvertüre
1 Würfel Palmin
Zubereitung
Am Tag bevor Ihr die Donauwelle fertigmachen möchtet, kocht Ihr den Pudding für die Buttercreme. Rührt dazu das Puddingpulver mit etwas vom Zucker und ein paar Esslöffeln der Milch an. Die restliche Milch gebt Ihr mit dem Rest der 60g Zucker in einen Topf und kocht sie auf. Pulver einrühren und einmal aufkochen lassen. Damit sich keine Haut auf dem Pudding bildet, deckt die Oberfläche direkt nach dem Kochen mit etwas Frischhaltefolie ab. Pudding abkühlen lassen.
Für den Rührteig lasst Ihr die Sauerkirschen in einem Sieb gut abtropfen. Den Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Einen rechteckigen, variablen Backrahmen auf 30 x 30cm einstellen und auf das Blech stellen.
Rührt die weiche Butter mit dem Zucker mit dem Schneebesen des Mixers oder der Küchenmaschine cremig, bis die Masse ganz hell ist. Das dauert einige Minuten. Dann die Eier einzeln dazugeben und pro Ei mindestens eine halbe Minute lang weiterrühren. Jetzt noch Mehl und Backpulver mischen und kurz unterrühren.
Zwei Drittel des Teiges gebt Ihr auf das Backblech und streicht den Teig gleichmäßig glatt. Unter das restliche Drittel in der Schüssel rührt Ihr den Kakao und wahrscheinlich braucht Ihr auch einen Schluck Milch. Der Kakao macht den Teig sehr fest. Streicht den dunklen Teig auf den hellen. Darauf verteilt Ihr jetzt die Sauerkirschen. Die Kirschen mit einem Esslöffel oder Teigschaber in den Teig drücken: Das ergibt dann die Wellen bei der Donauwelle.
Der Kuchen backt im vorgeheizten Ofen in der mittleren Schiene etwa 30 bis 40 Minuten. Nehmt den Kuchen aus dem Ofen und lasst ihn im Rahmen abkühlen.
Wenn der Kuchen kalt ist, kommt die Buttercreme an die Reihe. Gebt die zimmerwarme, weiche Butter in die Rührschüssel und schlagt sie cremig-hell. Dann kommt Löffel für Löffel der zimmerwarme Pudding dazu – und immer schön gleichmäßig weiterrühren.
Verteilt die Buttercreme auf dem Kuchen und streicht sie glatt.
Zum Schluss bekommt die Donauwelle noch ihre Schokoglasur. Schmelzt Kuvertüre und Kokosfett in einer Schüssel über dem Wasserbad und lasst sie dann auf etwa 32 Grad abkühlen. Die Temperatur könnt Ihr mit einem Zuckerthermometer messen oder Ihr prüft mit dem Finger, ob die Kuvertüre etwas kälter ist als Eure Haut. Das ist der perfekte Moment, um die Kuvertüre auf die Buttercreme zu gießen. Vorsichtig auf die Creme fließen lassen und am besten mit einer kleinen Winkelpalette oder einem glatten Messer verteilen. Ist die Kuvertüre zu heiß, schmilzt Euch die Buttercreme weg oder vermischt sich unschön mit der Kuvertüre.
Wer möchte, kann der Kuvertüre zum Abschluss noch ein hübsches Wellenmuster verpassen. Das geht am besten, wenn die Kuvertüre schon leicht angezogen ist, dann bleiben die Wellen stehen. Ihr könnt das Muster mit den Zinken einer Gabel in die Kuvertüre ziehen. Ich habe so eine Teigkarte, die an zwei Seiten solche „Kämme“ hat, mit denen man Muster in Schokolade ziehen kann. Lasst die Kuvertüre fest werden und schneidet die Donauwelle dann in Stücke – rechteckig oder quadratisch, ganz wie Ihr mögt.
Donauwelle kann man übrigens super einfrieren! Schneidet den Kuchen dazu am besten in Stücke und friert sie mit etwas Abstand zueinander in einer Box ein. Bei Bedarf könnt Ihr dann ein Stück oder mehrere auftauen lassen und später genießen.
Hallo liebe Christina,
nun es gibt noch einen 2.Kuchen der unbedingt Buttercreme braucht…..
Nämlich der Frankfurter Kranz…ohne Buttercreme kein Frankfurter Kranz.
Ob es Donauwelle…oder Donauwellen heißt ..hm, noch keine so richtigen Gedanken gemacht, aber ich umgehe dieses Problem in dem ich immer Donauwellen-Kuchen sage.
Dein Kuchen schaut im Anschnitt perfekt aus…wie vom Bäcker..in der Weihnachtszeit habe ich auch den Donauwellen Kuchen für die Familie gemacht…nur war ich am Ende etwas faul/ungeduldig….und habe so eine Kuvertüre aus der Tüte genommen..keine gute Wahl.
Ich werde mir daher den Tipp mit dem Kokosfett merken und bei nächsten Mal anwenden….augenzwickern…
Danke für das Vorstellen und die schönen Fotos….LG…Karin..
Ich liebe ja Familienrezepte, das Rezept habe ich auf meine immer länger werdende Backliste gesetzt, bei uns gab es Donauwelle sogar als Hochzeitstorte 🙂
Ich werde berichten, wenn ich sie nachbacke.
Und dir noch alles Gute zum 40.! In Corona-Zeiten wirklich immer schwierig aber gut, dass du dich nicht hast abschrecken lassen. Wundervolle Fotos, übrigens.