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Ein echter Page Turner: „Morddurst“ von Frederic Hecker

Mehr als 600 Seiten Hochspannung für Thriller-Fans

Hinter jeder Ecke lauert das Böse, in gefühlt jedem Kapitel lauert in „Morddurst“ ein Twist. Die Handlung überrascht immer wieder – bis zum Schluss.

Stellt Euch vor, es regnet, es ist eklig draußen und Ihr könnt die Zeit mit einem spannenden Buch auf der Couch verbringen. Für diesen Fall stelle ich Euch heute den perfekten Begleiter vor. „Morddurst“ von Frederic Hecker ist nämlich genau so ein Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen möchte. Um direkt mit der Tür ins Haus zu fallen: Der Thriller hat es in sich und ist nichts für schwache Nerven. „Morddurst“ gehört zu der Sorte Buch, die bei mir für Schlafdefizit sorgt. Warum? Weil es a) so verdammt spannend ist, dass ich mich gleichzeitig grusel und wie verrückt und trotzdem weiterlesen muss, wenn ich es abends im Bett lese und weil es b) so viele krasse Szenen enthält, die mich nicht mehr beruhigt einschlafen lassen.

Genug der Vorrede. Worum geht’s? Richard Dorn, einer der gefährlichsten Serienkiller überhaupt, gelingt es, aus dem Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses auszubrechen. Eine nervenaufreibende Verfolgungsjagd beginnt, denn Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs, der dafür gesorgt hat, dass Dorn hinter Gitter gekommen ist, setzt alles daran, den extrem gefährlichen Dorn zu fassen.

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Richard Dorn mordet sich auf der Flucht vor der Polizei durch Frankfurt und hinterlässt dabei nicht nur ein Opfer. Besonders perfide wird es, als eine Person, die Kommissar Fuchs sehr nahe ist, tot aufgefunden wird. Erstochen mit unzähligen Messerstichen, die Messer hat der Mörder im Körper stecken lassen – ein grauenvoller Anblick. Und ein weiterer Anreiz für Fuchs, den Mörder dieses Mal ganz sicher nicht davonkommen zu lassen.

Es geht richtig zur Sache in „Morddurst“. Und das gleich auf mehreren Handlungsebenen. Im Vordergrund stehen natürlich die grausamen Taten und die Spur des Grauens, die der flüchtige Häftling hinterlässt. Doch auch innerhalb des Ermittlerteams kracht und knirscht es gewaltig. Machtspiele, Kompetenzgrangel und unkollegiales Verhalten machen das Miteinander mitunter kompliziert. Frederic Hecker lässt ebenfalls das Privatleben von Joachim Fuchs und dessen Kollegin Lara Schuhmann nicht zu kurz kommen.

„Morddurst“ ist ein echter Page Turner und eine große Empfehlung für alle Thriller-Fans. Die Handlung erstreckt sich auf mehr als 600 Seiten, aber langatmig ist sie an keiner Stelle. Im Gegenteil: Immer, wenn man den Eindruck hat, dass sich der Fall jetzt auflösen wird, webt der Autor einen neuen Twist ein und nichts ist mehr, wie man es vermuten würde. Ich mag den Stil sehr gerne und habe mehr als einmal gedacht: „Verdammt, wie ist er denn jetzt darauf gekommen?“

Was mich besonders fasziniert, ist Frederic Heckers Beruf: Er ist plastischer Chirurg. Was für ein spannender Kontrast zu den grausamen Taten im Buch! Mittags am OP-Tisch stehen und eine Nasenkorrektur durchführen und abends am Schreibtisch einen Serienmörder zum Leben erwecken – finde ich großartig. Vermutlich ist das eine klischeehafte Vorstellung, ich erlaube sie mir aber trotzdem. 😉

„Morddurst“ ist Frederic Heckers dritter Band um Ermittler Joachim Fuchs. Ich kannte die Vorgänger-Bücher nicht und kann bestätigen: Man findet sich auch ohne Vorgeschichte super zurecht und kann der Handlung sehr gut folgen. Ihr könnt die Bücher auch unabhängig voneinander lesen.

Frederic Hecker: „Morddurst“, Blanvalet, 624 Seiten, ISBN: 978-3-7341-1132-7, 11 Euro (Taschenbuch), ISBN: 978-3-641-28647-7, 9,99 Euro (eBook), ISBN: 978-3-8371-6230-1, 29,99 Euro (Hörbuch)

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