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Sandtörtchen nach Omas Rezept {Weihnachtsbäckerei}

Kleine, mürbe Plätzchen mit einer ganz besonderen Zutat

Diese leckeren und wirklich sehr leicht zu backenden Plätzchen kenne ich, seitdem ich denken und Plätzchen essen kann: Omas Sandtörtchen. In diesem Jahr habe ich mir vorgenommen, die ganzen alten Familienrezepte auszupacken – hier kommt ein echter Klassiker aus dem Hause krimiundkeks. Los geht’s mit einer sehr fiesen Behauptung: „Bäh! Die trockenen Würger willst du backen? Dein Ernst? Die Dinger kannst du als Entfeuchter fürs Auto nehmen!“ Exakt das sagte mein Bruder, als ich letzten Samstag fröhlich verkündete, dass ich in diesem Jahr Sandtörtchen backen werde. „Und ja, du kannst mich gerne zitieren!“, kam direkt noch hinterher. Das mache ich doch gerne… Mein Bruderherz ist bekennender Leberwurst- und Buttercreme-Fan, kein Wunder also, dass er mit diesen Plätzchen nichts anfangen kann.

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Ich dagegen schon: Man kann sie lecker in heißen Kaffee tunken, dann im Mund zergehen lassen und an die vielen Jahre zurückdenken, als unsere Oma noch in der Küche stand und Sandtörtchen gebacken hat. Die gehörten neben Spritzgebäck zu ihren Plätzchen-Evergreens. Ich glaube sogar, sie hat nie andere Plätzchen gebacken als diese beiden Sorten. Während das Spritzgebäck immer durch den umgerüsteten Fleischwolf gekurbelt wurde, löffelte sie den Teig für die Sandtörtchen mit zwei Teelöffeln aufs Blech. Ok, ich gebe zu: Unsere Oma Lisbeth war eine große Freundin von kräftigen Röstaromen… Ihre Sandtörtchen waren daher auch dezent dunkler als meine geworden sind.

Unkompliziert: Sandtörtchen gelingen auch Anfängern

Was die Zubereitung angeht, sind die Sandtörtchen an Unkompliziertheit nicht zu überbieten: Simple Zutaten, kurz verkneten, Häufchen aufs Blech löffeln, fertig. Das ist im Handumdrehen erledigt und gelingt auch noch so blutigen Anfängern. Ein weiteres Plus: Ihr müsst keinen Teig ausrollen und ausstechen. Und aufwändig dekorieren müsst Ihr die Plätzchen auch nicht mehr nach dem Backen. Ausreden von wegen „Ich hab keine Zeit“ oder „Das kann ich bestimmt nicht“, fallen also flach…

Sandtörtchen heißen übrigens so, weil sie genauso fein und zart schmecken wie Sandkuchen. Damit sie ihre besondere Konsistenz bekommen, kommt Kartoffelmehl zum Einsatz. Das ist kein Mehl im Sinne von gemahlenem Getreide, sondern Stärke, die aus Kartoffeln hergestellt wird. Es ist sehr weich und fein und enthält im Gegensatz zu Weizenmehl keinen Kleber. Daher mischt man es beim Backen mit anderen Mehlsorten – mit purem Kartoffelmehl würden Euch die Sandtörtchen auseinanderfallen. Im Teig sorgt Kartoffelmehl dafür, dass die Plätzchen eine feine Konsistenz haben und richtig schön mürbe werden. Nix trocken, sondern mit einer leckeren knusprigen Oberseite.

Ganz wichtig bei der Zubereitung der Sandtörtchen ist, dass Ihr sie wirklich nur kurz backt. Sie sollen auf keinen Fall eine dunkle Backfarbe bekommen, sondern vornehm blass bleiben. Vermutlich war meine Oma der Meinung, dass sie noch nicht „durch“ sind, wenn sie noch gar nicht gebräunt sind. Lasst Euch nicht verunsichern und nehmt die Plätzchen nach maximal 10 Minuten aus dem Backofen.

Wie schaut’s aus? Habt Ihr Lust auf Omas Sandtörtchen? Ich bin startklar, los geht’s!

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Omas Sandtörtchen

Zutaten für 30 bis 35 Stück

  • 125g weiche Butter
  • 100g Zucker
  • 1 EL Vanillezucker
  • 1 Ei
  • 125g Kartoffelmehl
  • 125g Mehl
  • 1 Prise Natron

Zubereitung

Heizt zuerst den Backofen auf 160 Grad Umluft vor und legt ein Backblech mit Backpapier aus.

Jetzt geht es an den Teig. Dazu Butter mit Zucker und Vanillezucker mit dem Schneebesen des Mixers oder der Küchenmaschine cremig aufschlagen. Das dauert einige Minuten. Wenn die Masse ganz hell geworden ist – im handgeschrieben, uralten Rezept meiner Oma steht „Butter zu Sahne schlagen“ – gebt Ihr das Ei dazu und rührt noch mindestens eine halbe Minute lang weiter.

Jetzt den Schneebesen gegen die Knethaken oder das flache Rührelement der Küchenmaschine austauschen. Die Mehlsorten und das Natron in die Schüssel geben und kurz unterkneten. Der Teig ist perfekt, wenn er noch weich ist, aber trotzdem nicht vom Rührer fließt.

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Nehmt einen Teelöffel und stecht kleine Portionen vom Teig ab. Diese setzt Ihr mit Hilfe des zweiten Löffels nebeneinander auf das vorbereitete Backblech. Lasst unbedingt Platz zwischen den einzelnen Teighäufchen, denn der Teig läuft beim Backen noch etwas auseinander.

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Schiebt das Blech in die mittlere Schiene des Backofens. Die Sandtörtchen backen maximal 10 Minuten. Dann holt Ihr sie heraus und lasst sie auf einem Gitter abkühlen. Aus dem restlichen Teig backt Ihr so viele weitere Sandtörtchen, bis der Teig komplett aufgebraucht ist.

Am besten füllt Ihr die Plätzchen in eine gut schließende Blechdose – aber erst, wenn die Plätzchen komplett abgekühlt sind.

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