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„Steirertanz“: Neues aus der Steiermark

In ihrem elften Fall ermitteln Sandra Mohr und Sascha Bergmann im Ausseer Land

Eine abgebrannte Villa, eine tote Trachtendesignerin und jede Menge Winter: „Steirertanz“, der neue Krimi von Claudia Rossbacher bietet Spannung und führt die Ermittler bis nach Wien.

Es ist Winter, tiefster Winter sogar, und Ermittlerin Sandra Mohr feiert gerade mit Freunden ihren Geburtstag. Das Geburtstagskind muss die Feier allerdings spontan verlassen: Chefinspektor Sascha Bergmann holt sie zu einem Einsatz ab. Es geht ins Ausseer Land. Sascha Bergmann hat sich übrigens nach seiner lebensbedrohlichen Sepsis, mit der der letzte Band, „Steirerstern“ endete, wieder erholt und ist gewohnt frotzelnd zurück im Dienst.

Am Grundlsee ist eine Villa abgebrannt. In der Ruine wurde eine verbrannte Leiche gefunden: Luise Lex. Gemeinsam mit ihrer Schwester Lilli Lex wohnte die Tote im Haus. Die Schwestern haben sich mit ihrer Trachtenmanufaktur einen Namen gemacht. Ihren nächsten großen Auftritt sollten sie mit ihrer Dirndl-Modenschau beim Steirerball in Wien haben. Während Luise im brennenden Haus ums Leben kam, hat Zwillingsschwester Lilli in der Manufaktur an den Kleidern gearbeitet.

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Was nach einem tragischen Tod in den Flammen aussieht, stellt sich als Mord heraus. Bei der Obduktion zeigt sich, dass Luise nicht aufgrund des Feuers gestorben ist, sondern erschlagen wurde, bevor das Feuer ausgebrochen ist. Oder besser: Bevor der Täter – oder die Täterin – die Villa absichtlich in Brand gesteckt hat.

Sandra und Sascha mieten sich in einer Ferienwohnung vor Ort ein und gehen auf Motivsuche. Wer könnte ein Interesse daran gehabt haben, Luise umzubringen? Ihre Schwester Lilli etwa? Sollte am Ende gar nicht Luise sterben, sondern Lilli und die Frauen wurden verwechselt, weil sie sich so ähnlich sahen?

„Steirertanz“ endet in der Wiener Hofburg

„Steirertanz“ fügt sich in die Reihe der bisherigen Rossbacher-Krimis ein und hat mich bestens unterhalten. Claudia Rossbacher baut wie gewohnt aktuelle Ereignisse in ihre Handlung ein. In diesem Fall sogar eher unfreiwillig: Sie hat ihren Krimi vorverlegt. Die Corona-Pandemie ist vorbei und ins gesellschaftliche Leben ist langsam wieder Normalität eingekehrt. Anspielungen an die Lockdowns und Corona-Maßnahmen lassen sie Handlung sehr aktuell werden. Eigentlich sollte die Premiere des Buchs beim Steirerball 2021 am 8. Januar präsentiert werden…

Die Handlung spielt sich in einem Zeitraum von sechs Tagen ab. Los geht es am 2. Januar mit Sandras Geburtstag, das Finale findet auf der großen Bühne des Steirerballs am 8. Januar statt. Dazwischen packt Claudia Rossbacher einen spannenden Fall und eine große Portion Lokalkolorit. Wenn Sandra und Sascha ins Ausseer Land fahren, ist man als Leser quasi live dabei und kann die Landschaft förmlich vor sich sehen. Dazu der etwas gewöhnungsbedürftige Dialekt der Region – der im Glossar am Ende des Buches aber „übersetzt“ wird. Der Wiener Bergmann grantelt herrlich über Landschaft  – „Ich hasse Landschaft. Noch dazu, wenn Schnee liegt“ – und Dialekt – „Ich falle nicht her, sondern höchstens hin“ – und bringt Sandra immer wieder mit seinen Sprüchen auf die Palme. Herrlich, ich mag die Beiden ja…

Bergmanns Heimatstadt wird in „Steirertanz“ auch mal zum Schauplatz. Sandra und Bergmann gehen samt Bergmanns Tochter Sarah zum Steirerball in der Hofburg. Das Ermittlerteam eher dienstlich, Tochter Sarah zum Feiern und Spaß haben. Bei der Veranstaltung kommt es schließlich auch zum Finale und der Fall klärt sich auf. Obwohl sich schon im Vorfeld andeutet, wer den Mord begangen hat, ist die Auflösung doch eine Überraschung.

„Steirertanz“ ist nicht nur eine Leseempfehlung für alle, die die Berge lieben, sondern ein Tipp für alle Fans von Regionalkrimis. Für mich brauchen Regionalkrimis eine große Portion „Region“ und das gelingt Claudia Rossbacher mit jedem ihrer Bücher. Ach ja: Auch Back-Fans kommen auf ihre Kosten, denn als kleines Extra gibt es das Rezept für Sandras Geburtstagskuchen, eine steirische Kürbiskern-Schilcher-Torte – Backen mit Kürbiskernöl muss ich unbedingt ausprobieren!

Claudia Rossbacher: „Steirertanz“, Gmeiner Verlag, 279 Seiten, ISBN: 978-3-8392-2861-6, 15,50 Euro (Taschenbuch)

 

1 Kommentare

  1. Karin sagt

    Hallo liebe Christina,

    aber ich rate etwas zur Vorsicht man kann von Kürbiskern-oder auch Leinsamenöl auch
    Durchfall bekommen…..

    LG…Karin..

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