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Höllentrip durch Rom: „Höllenkind“

Veit Etzold sorgt mit Band 8 der Clara-Vidalis-Reihe für jede Menge Nervenkitzel

Eine Braut, die auf dem Weg zum Altar blutüberströmt zusammenbricht, dunkle Geheimnisse, Menschenhandel und dann auch noch die Höllenkreise aus Dantes „Göttlicher Komödie“: „Höllenkind“, der neue Thriller von Veit Etzold, ist an Spannung kaum zu überbieten.

Der neue Clara-Vidalis-Thriller „Höllenkind“ spielt an einem ganz besonderen Ort – oder besser: an mehreren besonderen Orten. In Rom und in weiten Teilen im Vatikan. Diese Orte sind für mich ganz besonders, weil ich dort in der 12. Klasse einige Wochen beim Schüleraustausch vebracht habe. Rom ist für mich eine der schönsten Städte, die ich kenne und auch über 20 Jahre nach dieser Zeit sehe ich genau vor mir, wo sich die Figuren im Buch gerade bewegen. Schon allein mit der Auswahl des Ortes des Geschehens hat Veit Etzold bei mir einen Volltreffer gelandet.

Womit bekommt es Patho-Psychologin und und LKA-Beamtin Clara Vidalis aus Berlin es diesmal zu tun? Zunächst hat sie mit Ermittlungsarbeit rein gar nichts mehr zu tun, denn nach dem turbulenten Ausgang ihres letzten Falls, der Jagd nach dem „Blutgott“, ist sie vorübergehend vom Dienst befreit und zwangsbeurlaubt. Kurzerhand beschließt sie, mit ihrer besten Freundin eine kleine Auszeit in Florenz zu nehmen.

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Lange kann Clara ihren Urlaub allerdings nicht genießen. Der Vatikan ruft an. Sie soll zu einem mehr als rätselhaften Fall nach Rom kommen. Dort ist es zu einem furchtbaren Vorfall gekommen. Aurelia und Vicenzo, beide aus alten römischen Adelsfamilien, wollen in der Sixtinischen Kapelle heiraten. Doch auf dem Weg zum Altar erscheinen plötzlich blutrote Flecken auf dem weißen Brautkleid. Sekunden später bricht die Braut zusammen und stirbt.

Was ist passiert? War es ein Mordanschlag? Ein Fluch? Der zuständige Ermittler des Vatikans, Commandatore Adami, wendet sich an das LKA Berlin und fordert die Hilfe von Patho-Psychologin Clara Vidalis an. Als Expertin mit Erfahrung in einem Fall von Satanismus ist sie genau die Richtige, um diesen rätselhaften Fall zu lösen.

Was sich dann im Laufe der Handlung ereignet und entwickelt, lässt einem nicht nur den Atem stocken, sondern auch den Hut vor der Leistung des Autors ziehen. Derart viele Handlungsstränge zusammenzuführen und daraus einen derart spannenden Thriller zu konstruieren: Respekt!

Es bleibt nicht bei der toten Braut, einige weitere Leichen folgen… Während der Vater des Bräutigams und Patriarch des Visconti-Clans den Fall aus der Öffentlichkeit heraushalten will und fest davon überezeugt ist, dass ein teuflischer Fluch über seiner Familie liegt, geht Clara Vidalis den wahren Ursachen für den Tod der adligen Braut auf den Grund.

Neben der Handlung in Rom verknüpft Veit Etzold die Geschichte brutaler Menschenhändler in Rumänien mit dem Hauptstrang – die immer wieder eingeworfenen, kurzen Kapitel stecken voller Grausamkeiten und lassen den Leser entsetzt zurück. Doch am Ende fügen sich die Puzzleteile ineinander und die Verbindung zur Familie Visconti löst sich auf.

Ich bin ehrlich: „Höllenkind“ ist nichts für schwache Nerven. Aber das sind die Thriller von Veit Etzold alle nicht… Wer allerdings auf Hochspannung in Thrillerform steht und auch vor harten Formulierungen und schockierender Gewalt nicht zurückschreckt, wird „Höllenkind“ so schnell nicht aus der Hand legen können. Ich bin jedenfalls Fan der toughen Clara Vidalis und lese Schocker wie diesen immer wieder sehr gerne.

Veit Etzold: „Höllenkind“, Droemer Knaur, 368 Seiten, 10,99 Euro (Taschenbuch), 9,99 Euro (eBook), ISBN: 978-3-426-52409-1

1 Kommentare

  1. karin sagt

    Hallo liebe Christina,

    der Preis des TB kann mich als Leserin/Käuferin schon mal überzeugen…augenzwickern…
    Gerne als Geschenk gemerkt.

    LG…Karin..

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