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Wunderschöne Wasserfälle und wilde Strände {Island-Roadtrip Teil 2}

An Tag 2 waren wir im Süden Islands unterwegs: Von Strandakirkja bis Vik

Einmal im Leben hinter einem Wasserfall stehen: Auf Island habe ich es erlebt. Tag 2 des Roadtrips führte uns zum Seljalandsfoss, dem Skogafoss über den südlichsten Punkt Islands bis zu den schwarzen Stränden bei Vik. 

Die erste Nacht in unserer Hilde haben wir hinter uns gebracht – mit mehr oder weniger tiefem Schlaf. Vermutlich war ich einfach zu aufgeregt, um wirklich entspannt schlafen zu können. Egal, nach dem ersten Kaffee war ich einsatzbereit und konnte es kaum erwarten, in den Tag zu starten. Schließlich sollte heute eines der Highlights der Reise folgen: Wir würden den Seljalandsfoss besuchen, einen traumhaft schönen Wasserfall, hinter dem man entlanggehen kann.

Von unserem Campingplatz bei Strandakirkja aus machten wir uns also auf in Richtung Seljalandsfoss. Unsere Route sollte uns außerdem zum Skogafoss, zum Kap Dyrhólaey, dem berühmten schwarzen, wilden Strand Reynisfjara und schließlich nach Vik í Myrdal führen. Quasi einmal an der Südküste Islands entlang. Es war überraschend windig, als wir aus dem Camper gekrabbelt sind, aber herrlich sonnig und keine Wolke war in Sicht. High Five, Tag 2 startete also so gut, wie Tag 1 zu Ende gegangen war.

Erster Stop: Seljalandsfoss

Direkt nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg – und verfuhren uns erst einmal anständig. In Selfoss (so heißt nicht nur ein Wasserfall im Norden, sondern auch ein größerer Ort im Süden) war eine Baustelle, deren Umleitung für Nicht-Isländer irgendwie zu kompliziert war. Wir fuhren gefühlt dreimal im Kreis und schafften es dann irgendwie doch, die Bauarbeiten zu umfahren und wieder auf der N1, der Ringstraße, zu landen. Die Etappe bis zum ersten Ziel, dem Seljalandsfoss, war etwas über 100 Kilometer lang. Auf Island gilt außerorts eine Höchstgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern, sodass wir eine gute Stunde bis dorthin brauchten.

Island Iceland Island-Roadtrip Urlaub Südküste Seljalandsfoss Skogafoss Vik krimiundkeks

Am Ziel meiner Träume angekommen: Hinter dem Seljalandsfoss!

Da der Seljalandsfoss direkt an der Ringstraße N1 liegt und man quasi direkt bis auf wenige Meter heranfahren kann, ist der Wasserfall eines der meistbesuchten Ziele im Süden Islands. Normalerweise reihen sich auf dem Parkplatz (übrigens der einzige, für den wir bezahlen mussten) Reisebusse und Autos aneinander. Corona sei Dank, waren recht wenige Fahrzeuge dort abgestellt und der Ansturm hielt sich in Grenzen. Wir waren übrigens gegen halb zwölf am Vormittag dort. Vom Parkplatz aus führt ein Weg zum Wasserfall und wer mag, kann auf dem Pfad hinter den Wasservorhang gehen. Ok, festes Schuhwerk und Regenjacke sind Pflicht, weil der Boden rutschig und nass ist und durch den Wasserfall viel Gischt durch die Luft wirbelt. Aber das versteht sich von selbst und wer nur mit Sneakers und Flipflops nach Island reist, dem ist auch nicht mehr zu helfen…

Naturgewalt pur und ich mittendrin

Ich war einfach nur überwältigt von den Wassermassen, die sich über 66 Meter in die Tiefe stürzen und einen unfassbaren Lärm veranstalten – Naturgewalt pur und ich mittendrin. Als ich dann wirklich hinter dem Seljalandsfoss stand, konnte ich es kaum fassen und musste die ein oder andere Träne aus dem Augenwinkel blinzeln (obwohl, war bestimmt nur Gischt…). Ich hätte stundenlang einfach nur dastehen und staunen können, Wahnsinn. Irgendwann habe ich mich dann doch losreißen können und wir haben unseren Weg fortgesetzt. Noch ein paar Fotos von einer kleinen Brücke aus, noch eben das flauschige Wollgras knipsen, noch kurz diese intensiven Farben bestaunen.

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Ein erster Blick auf den Gljúfurárfoss, der sich in eine Höhle hinabstürzt.

In der Nähe des Seljalandsfoss gibt es einen weiteren, etwas kleineren, aber mindestens genauso spektakulären Wasserfall: den Gljúfurárfoss. In ein paar Minuten ist man zu Fuß hingelaufen. Dieser spielend leicht auszusprechende Name bedeutet „Schluchtenbewohner“ und ist Programm. Der Gljúfurárfoss fällt aus derselben Höhe von der Klippe wie sein Nachbar, allerdings verschwindet er hinter einem Felsen in einer Spalte. In diese kann man durch einen Spalt hineingehen. Hier wurde die Wasserdichtigkeit der Wanderschuhe auf eine erste Probe gestellt, denn der Weg ist ein Bachbett, dem man in die Schlucht folgt. Man kann von Stein zu Stein balancieren, aber manchmal bleibt einfach nur der Schritt ins Wasser. Wer es geschafft hat, wird mit einem tollen Erlebnis belohnt.

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Eine herrlich nasse Angelegenheit ist der Besuch beim Gljúfurárfoss.

Der Gljúfurárfoss stürzt sich tosend in seine Höhle hinein, die wie eine Kathedrale wirkt. Nachdem wir pitschnass und fröhlich aus der Höhle zurückgestiefelt sind, schlenderten wir noch ein wenig in der Gegend herum, beobachteten eine Gruppe Schafe, die scheinbar senkrecht die Felsen hinaufkletterte und gingen dann zurück zum Auto. Weiter ging’s in Richtung Skogafoss, rund 30 Kilometer östlich vom Seljalandsfoss.

Der Skogafoss, ein Bild von einem Wasserfall

Der ist nochmal eine ganz andere Hausnummer als die beiden ersten  „Fosse“ „(Isländisch für „Wasserfall“). Schon vor der Ringstraße N1 aus sieht man den gewaltigen Wasserfall, der sich über 60 Meter auf einer Breite von 25 Metern in die Tiefe stürzt. Kein Felsen durchbricht die Wassermassen, so dass diese wie ein einziger, großer Vorhang kerzengerade über die Klippe rauschen.

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Sieht das nicht aus wie eine Landschaft aus einem Traumland? Mitten in der grünen Wand stürzt der Skogafoss 60 Meter wie ein riesiger Vorhang in die Tiefe.

Auch hier stapeln sich normalerweise die Touristenmassen, denn dieses Highlight will einfach jeder sehen. Wir sind zuerst unten am Fluss Skoga entlang in Richtung Wasserfall gelaufen. Dort mussten natürlich die obligatorischen Fotos – winziger Mensch vor riesigem Wasserfall – sein. Wir hatten das Glück, dass die Mittagssonne einen kleinen Regenbogen in die Gischt gezaubert hat.

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Mächtiger Wasserfall, Regenbogen und eine fröhliche Touristin – Ziel erreicht!

Dann wurde es kurz anstrengend, denn es ging steil bergauf. Auf einem Pfad mit unzähligen Treppenstufen kann man rechts vom Skogafoss bis zur Fallkante steigen. Die Mühe lohnt sich, denn der Ausblick in Richtung Küste ist gigantisch. Herr krimiundkeks ist dann natürlich auch auf der Plattform direkt über der Fallkante gewesen. Mir hat die Höhenangst einen Strich durch die Rechnung gemacht, was aber nicht weiter tragisch war.

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Nach dem steilen Aufstieg kann man den Fluss Skoga entlang wandern und noch weitere Wasserfälle entdecken. Und Gletscher, oben links hinter dem Gras.

Oben angekommen, führt ein Weg an der Skoga entlang und man kommt, je nachdem, wie weit man wandert, noch an vielen weiteren, kleinen Wasserfällen vorbei. Wir sind noch etwa eine halbe Stunde gelaufen und haben dann den Rückweg angetreten.

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Ein Blick auf die Fallkante. Wer mutiger ist, kann auf einer Plattform ganz nah herangehen und in die Tiefe schauen…

Fish & Chips am bunten Foodtruck

Beim Skogafoss gibt es einen Campingplatz mit Restaurant, das gut besucht war. Hunger hatten wir inzwischen (14 Uhr) auch, aber ein anderes Ziel im Visier: Mia’s Country Van. Mitten auf der grünen Wiese in Hörweite des Skogafoss‘ steht der rot-weiß-getupfte Foodtruck, der Fish & Chips anbietet. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass das die mit Abstand besten Fish & Chips waren, die ich jemals gegessen habe: Eine Riesenportion, knackefrisch, saftig und heiß, dazu Zitronen-Knoblauch-Mayo – kein Vergleich zu den üblichen Verdächtigen der Fastfoodketten…

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Bei Mia’s Country Van am Skogafoss gibt es köstliche Fish & Chips.

Eine witzige Begegnung gab es noch dazu. Nachdem wir unsere Bestellung auf Englisch aufgegeben hatten, erklärte der nette junge Mann im Van, dass wir unsere Country Wedges selbst mit verschiedenen Salzsorten würzen könnten. Ein Blick auf die kleinen Salzgläser und zack, das war ja isländisches Salz, das wir einem Freund mitbringen sollten. Auf Deutsch sagte Herr krimiundkeks zu mir: „Mach mal ein Foto, damit wir wissen, wie es heißt.“ Daraufhin kam aus dem Van: „Das ist von die Westfjorden. Wir können Deutsch sprecken.“ Also noch ein kurzes Schwätzchen mit süßem Akzent gehalten und erfahren, dass man das Salz in jedem größeren Supermarkt bekommt und es nicht in den Souvenirshops für den dreifachen Wucherpreis kaufen muss. Takk, Fish & Chips-Man! Die wirklich große Portion kostete übrigens 2.000 ISK, umgerechnet um die 12 Euro. Auf den ersten Blick erschien das viel, aber der Preis ist absolut gerechtfertigt.

Kap Dyrhólaey – der südlichste Punkt Islands

Bestens gestärkt und bestens gelaunt starteten wir die Hilde und fuhren weiter in Richtung Kap Dyrhólaey, dem südlichsten Punkt Islands. Das Kap heißt auf Deutsch übersetzt „Türhügelinsel“ – und das nicht ohne Grund: Das Kap ist 120 Meter hoch und ragt wie ein überdimensionales Tor in den Nordatlantik hinein. Das Felsentor ist zu einem Wahrzeichen von Südisland geworden und auf vielen Postkarten zu sehen. Es ist auch wirklich wunderschön dort.

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Blau, so weit das Auge reicht: Blick aufs Kap Dyrhólaey mit dem großen Felsentor.

Wir fuhren bis hinauf auf den Besucherparkplatz und liefen das kurze Stück bis zum Vogelfelsen. Auf den Torfelsen selbst kann man nicht gehen. Unheimlich windig war es dort oben und ich hatte Mühe, die Kamera gerade zu halten. Es gibt einen Wanderweg hoch zum Leuchtturm und einen Rundweg, der fantastische Ausblicke über die Küste und die Felsnadeln Reynisdrangar bietet. Wir nahmen den Rundweg.

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Der Blick zur anderen Seite reicht bis zu den Felsnadeln Reynisdrangar am schwarzen Strand von Reynisfjara.

Als wäre das noch nicht genug, gibt es auf dem Kap einen Vogelfelsen, auf dem in den Sommermonaten Möwen, Skuas und die niedlichen Papageientaucher – puffins – brüten. Das sind diese hübschen schwarz-weißen Vögel mit dem bunten, sehr großen Schnabel. Tatsächlich saß auch einer in Sichtweite und ließ sich durch die neugierigen Besuchen nicht aus der Ruhe bringen. Ich genoss es sehr, auf dem Felsen zu stehen, mir die Haare vom Wind zerzausen zu lassen und dem Spiel von Sonne und Meer zuzuschauen. Der Blick aufs Meer macht mich einfach immer glücklich, und auf Island zu sein und diese Natur zu erleben, setzte noch eine Schippe drauf. Ein Reisetraum wurde wahr und ich war live dabei!

Wilde Natur am schwarzen Strand von Reynisfjara

Auf dem Weg nach Vik í Myrdal haben wir natürlich noch einen Stop am weltberühmten schwarzen Strand Reynisfjara mit seinen Felsnadeln Reynisdrangar eingelegt. Auch, wenn an diesem wunderschönen, sonnigen Nachmittag nichts danach aussah, ist dieser Strand einer der gefährlichsten Strände weltweit.

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Wir hatten einen herrlichen Tag erwischt und der Nordatlantik zeigte sich von seiner ruhigeren Seite. Hier am Strand von Reynisfjara können die Wellen aber auch schon mal gefährlich werden.

Es gibt dort sogenannte Sneaker Waves, Wellen, die mit plötzlich und mit unbändiger Wucht auf den Strand treffen und in ihrem Sog Menschen mit ins Meer ziehen können. An diesem Strand sind bereits einige unvorsichtige Touristen ums Leben gekommen. Am wunderschönen, wilden Strand Reynisfjara gilt wie so häufig: Setzt Euren gesunden Menschenverstand ein und alles ist gut. Wer dort entlanggeht – der Strand ist relativ schmal – sollte das Meer immer im Blick behalten und bei zu vielen Wellen einfach noch mehr Abstand halten. So einfach ist das.

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An diesem wunderschönen Strand hätte ich ewig bleiben können! Im Hintergrund ist Kap Dyrhólaey zu sehen.

Dass es immer wieder leichtsinnige Chaoten gibt, sieht man auch an diesem Strand: Entweder schlendern sie dicht am Wasser entlang oder klettern auf die Basaltsäulen, die die Natur so wunderbar aufgetürmt hat.

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Als hätte sie ein Steinmetz in den Felsen geschlagen: Perfekte Basaltsäulen am Strand Reynisfjara.

Reynisdrangar: versteinerte Trolle im Meer

Wir hatten den ganzen Tag über echt unverschämtes Glück mit dem Wetter und konnten auch den Strand von Reynisfjara bei wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein genießen. Wie unfassbar schön die dunklen Felsnadeln zwischen den schäumenden Wellen unter dem blauen Himmel aussahen! Ich hätte schreien können vor Freude. An so einem Traumtag war natürlich recht viel los, aber darüber kann man an einem solchen Ort hinwegsehen. Wenn ich mich über den tollen Strand freue, dann sollen das auch alle anderen dürfen. Knapp vor der Küste stehen drei markante Basaltfelsen im Meer, die Reynisdrangar. Eine Legende besagt, dass es sich bei den Felsnadeln um versteinerte Trolle handeln soll. Der schwarze Sand ist übrigens Lavasand und deshalb schwarz. Wer auf wilde Naturgewalt in all ihrer Schönheit steht, sollte auf keinen Fall den schwarzen Strand von Reynisfjara verpassen.

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Am Strand bilden die Basaltsäulen kleine und größere Höhlen, aus denen man einen mega Blick auf die Felsnadeln hat.

Und die Basaltsäulen: Diese sehen aus, als hätte sie ein Steinmetz in den Felsen des Bergs Reynisfjall geschlagen. Akkurat und perfekt nebeneinander aufgereiht und gestapelt. Die Säulen formen eine Höhle am Strand, die ein irre beliebtes Fotomotiv ist.

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Hier ist die größte der Höhlen zu sehen.

Nachdem wir uns dann doch noch losreißen konnten, beschlossen wir, auch noch nach Vik í Myrdal zu fahren. Dort schlenderten wir durch den große Laden für Woll- und Outdoorkleidung. Dann fanden wir das sehr nette Hallgrimskaffi und sahen den Apfelkuchen, den eine Frau am Nachbartisch futterte. Ein Blick zum Gatten, der nickte und schon bestellten wir Cappuccino und warm apple pie with caramel. Ein Gedicht, kann ich Euch sagen! Knusprige Streusel, Äpfel und eine so köstliche Karamellsoße, dazu Cappuccino und dann auch noch so hübsches Geschirr – perfekt! Fotos kann ich Euch leider keine zeigen, die Gier war zu groß… Natürlich schauten wir uns auch noch die Kirche

Zurück bei der geparkten Hilde besprachen wir die restliche Route für den Tag. Da am nächsten Tag unser erstes Hochland-Abenteuer stattfinden sollte, wollten wir so nah wie möglich an der Einfahrt zur Piste übernachten, um morgens nicht mehr ewig fahren zu müssen bis zum Start. Wir entschieden uns schließlich für den Campingplatz Brautarholt an der Straße Nr. 30. Bis dahin mussten wir fast den gesamten Weg wieder zurückfahren und kamen auch nochmal am Skogafoss und am Seljalandsfoss vorbei. Mein Plan war, in der tiefer stehenden Abendsonne noch einmal hinter den Seljalandsfoss zu laufen und mein Traummotiv zu fotografieren. Das sah die Sonne allerdings etwas anders, denn es kamen immer mehr Wolken auf, hinter denen sie schließlich verschwand. Dann eben nicht, davon ging die Welt auch nicht unter – und diese Landschaften sind einfach bei jedem Wetter so fotogen, dass es gar keine volle Sonne braucht.

Recht spät erreichten wir schließlich den Campingplatz und waren überrascht, dass doch ziemlich viele Camper dort standen. Außer uns waren sicher an die 20, 25 andere Autos und Wohnwagen dort. Wir machten noch einen kleinen Rundgang, bedauerten, dass das Schwimmbad auf dem Gelände dienstags geschlossen ist und bauten dann die Hilde langsam zum Schlafzimmer um.

Wow, was für ein Tag! Ich war nach den ersten rund 300 Kilometern durch Islands Landschaften so voll mit Eindrücken, dass ich es kaum fassen konnte. Von grünen Hügeln über schwarzen Lavasand, schroffe Felsen, imposante Wasserfälle, den tosenden Atlantik und wunderschöne Pflanzen war alles dabei. Ich realisierte erst nach und nach, dass ich tatsächlich in meinem Reisetraum angekommen war und freute mich auf alles, was noch kommen sollte. Einen Satz würde ich noch viele Male zu Herrn krimiundkeks sagen: „Das ist doch alles nicht echt! Das muss doch jemand hier hingestellt haben…“

 

Tag 2 im Überblick

  • Unsere Route an Tag 2: Strandakirkja – Seljalandsfoss – Skogafoss – Kap Dyrhólaey – Reynisfjara – Vik y Mirdal – Campingplatz Brautarholt: insgesamt ca. 335 Kilometer
  • Hier haben wir übernachtet: Brautarholt Campsite an der Straße 30. Dort gibt es drei große Wiesen, die durch Hecken getrennt sind, sehr saubere Sanitäranlagen, ein zusätzliches Unisex-WC außen auf dem Platz, einen Spülplatz und ein Schwimmbad mit Hotpot. Dieses ist allerdings dienstags geschlossen, wir hatten also Pech.
  • Kosten: 3.000 ISK für zwei Erwachsene und einen Camper, es kommt jemand vorbei und kassiert.
  • Essen und Trinken: Die besten Fish & Chips aller Zeiten: Mia’s Country Van beim Skogafoss, Halldorskaffi in Vik i Mirdal (Vikurbraut, gegenüber vom Museum, täglich von 12 bis 21 Uhr geöffnet). Wir hatten einen megaleckeren warmen Apfelkuchen mit Karamell und einen Cappuccino für insgesamt um die 3.500 ISK.

Hier geht’s zum ersten Teil des Reiseberichts:

Ein Reise-Lebenstraum wird wahr: Roadtrip durch Island (Teil 1)

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